Lost & Found: Songs To The Siren „2019“: Das Erbe von Tim Buckley und The Velvet Underground wird am Niederrhein betreut.
Ein analytisches "Gespräch" zwischen Günter Ramsauer und Heino Walter.
Es ist schon eine lieb gewordene Tradition geworden,
dass wir uns lobend über die Projekte von Michael Mann in ROADTRACKS auslassen
und jedes Mal von Neuem total begeistert sind.
Der Name war Programm, als vor etwa 15 Jahren das
deutsche Quartett Songs To The Siren zusammenfand. Coverversionen von Tim
Buckley sollten es sein. Ein Programm, das naturgemäß wachsen musste.
Demzufolge kamen nach und nach weitere Interpreten hinzu: John Martyn, Amon
Düül II, Nick Drake, Chet Baker und Can. Wie gekonnt sie es verstehen, die
Originale nachzuempfinden oder neu zu interpretieren, ist nachzuhören auf
„Songs To The Siren“ (2007), „Songs To The Siren 2“ (2010) und „Songs To The
Siren 3“ (2014). Ein neuer Schritt ist ihr Album „2019“, bei dem sie sich das
berühmte dritte Album von The Velvet Underground, das im vergangenen Jahr den
50. Geburtstag feierte, zur Brust nehmen.
Dabei verzichten sie auf die Stücke
„The Murder Mystery“ und „After Hours“. Klugerweise, denn die beiden
Schlusstitel der LP fielen bereits auf dem Original ein wenig aus dem Rahmen.
Wobei es Songs To The Siren durchaus zuzutrauen gewesen wäre, die Spoken Word
Poetry von „The Murder Mystery“ und das von Mo Tucker charmant-naiv gesungene
„After Hours“ in ihr Konzept zu fügen. Stattdessen im Programm: „Ocean“ (das
Original wurde im Juni 1969 aufgenommen und erstmals 1985 auf „VU“ veröffentlicht)
sowie ein nicht gelisteter Hidden Track, auf den wir in der Track-by-Track
Rezension zurückkommen. Neu ist auch, dass zum ersten Mal Frank Preuß nicht
mehr mit an Bord ist. Songs To The Siren agieren nun als Trio und wir müssen
auf jene von Preuß so hervorragend gespielte Lee-Underwood-Gedächtnis-E-Gitarre
verzichten.
Vielleicht hätte die auch auf „2019“ gar nicht so gut gepasst, denn
Tim Buckley und The Velvet Underground verfolgten schließlich unterschiedliche
Ansätze. Doch bei Songs To The Siren sitzt ein Mathias Schüller am Schlagzeug,
jener deutsche Liedermacher, der zuletzt mit „Affentanz“ (Cactus Rock Records,
2017) überzeugte und nun einige Male seine Qualitäten und Fähigkeiten als
Gitarrist (und natürlich weiterhin als Drummer) für Songs To The Siren mit
einbringt. Sänger Michael Mann greift natürlich auch wieder in die sechs Saiten
und mehrfach in die Tasten des Harmoniums. Last but not least: Peer Sitter am
Bass sowie an der Konzertgitarre.
Wie klingen nun die einzelnen Tracks, wie
unterscheiden sie sich im Vergleich zu den Originalen? Wir (Günter und Heino)
sitzen sozusagen an einem virtuellen Tisch und erläutern im „Gespräch“ die
einzelnen Titel:
Candy Says:
Heino: „Candy Says“ bezieht sich auf Aussagen der
transsexuellen Schauspielerin Candy Darling, die zum Umfeld von Andy Warhols
Factory gehörte. Im Original wird das von Lou Reed geschriebene Lied von Doug
Yule gesungen, der 1968 als Ersatz für John Cale bei The Velvet Underground
einstieg. Er intoniert den melancholisch-introvertierten Art-Folk mit
zerbrechlichem Timbre und sorgt so für eine filigrane Atmosphäre, die nur
notdürftig durch Bass und Schlagzeug zusammengehalten wird. Michael Mann greift
als Sänger von Songs To The Siren den nachdenklichen Aspekt des Stückes auf, wirkt
aber gesanglich stabiler als Doug Yule. Seine Mitmusiker lassen ihn auf einem
Klangteppich agieren, der nicht weniger sensibel als das Original angelegt ist,
vermeiden es aber, als bloße Kopie zu erscheinen. Fazit: Die eindringliche
Stimmung der Vorlage bleibt bei dieser Cover-Version gewahrt, die sich nicht
allzu weit vom Original entfernt, aber dennoch eigenständig unterhält. Im
Übrigen wurde „Candy Says“ schon einmal von Michael Mann mit seiner Gruppe
Waiting For Louise als harmonische Country-Folk-Aufnahme eingespielt („New
Tricks For Old Dogs“, 2008).
Günter: Candy Darling war zudem Thema („Walk On The
Wild Side“) in Lou Reeds Solo-Werk. Ich stimme dir zu Heino, dass STTS nah am
Original von „Candy Says“ bleiben. Sie entwickeln den Song ganz sachte, fangen
die Fragilität des Lieds auf bemerkenswerte Weise ein. Ich finde, sie stellen
die folkige Seite des Songs etwas mehr in den Vordergrund gegenüber der
Vorlage. Michael kitzelt mit seiner unverkennbaren Stimme den
melancholisch-poetischen Charakter heraus, sein spezielles Timbre fügt „Candy
Says“ eine neue Note hinzu. Und die feinfühligen Background Vocals von Mathias
Schüller tun ein übriges.
What Goes On:
Günter: Im Vergleich zum rockigen Original bringen
STTS dem Song einige Folk-Jazz-Noten bei. Zudem schwebt ein Hauch von Nico im
Klangraum mit, obwohl Manns Harmonium hier fast wie eine Orgel klingt. Ich mag
auch diesen Marching Drumsound, den Mathias Schüller hier zum Besten gibt und
Peer Sitters in sich ruhendes Spiel auf dem Bass. Trotz der Unterschiede zur
Velvets-Fassung bleibt der Wiedererkennungswert erhalten. Michael Manns Stimme
klingt bestimmt und sehr selbstbewusst, er hat sich als Sänger (in all seinen
Projekten) prima weiterentwickelt.
Heino: Es ist erstaunlich, wie trocken The Velvet
Underground bei „What Goes On“ simplen, punkigen Garagenrock mit
psychedelischen Gitarreneskapaden verknüpft haben. Schade, dass der Titel
ausgeblendet wird. STTS ziehen den Stecker und nehmen dem Song jegliche
Aggressivität und Schärfe. Das wirkt im direkten Hör-Vergleich zumindest
merkwürdig, ist aber genau das, was eine gute Cover-Version ausmacht: Die
Vorlage bekommt eine neue Bedeutung und es werden ihr neue Aspekte entlockt.
Some Kinda Love:
Heino: Der Song klingt für mich wie eine Demoversion,
so als wäre er bei einer Jam-Session entstanden. Spontan, aber auch unfertig,
dabei sympathisch zurückgenommen. Man könnte sich ihn auch als kraftvollen
Rocker vorstellen. Die Musiker von STTS haben noch eine andere Deutung
gefunden: Der Track beginnt nebulös: Die Stimme ist zunächst weit entfernt und
wird nur von einem wellenartig auf- und abschwellenden Harmonium begleitet.
Nach etwa einer Minute setzt ein monotones Gitarre + Bass-Riff ein, das den
Song über die gesamte Restlaufzeit begleitet. Harmonium, Schlagzeug und
Tamburin sorgen parallel für Abwechslung und Fülle. Michael singt dazu mit
unterdrückter Wut und verleiht der Komposition dadurch kantige Konturen.
Günter: Ja, das Intro von STTS mit dem wogenden nach
Akkordeon klingenden Harmonium und Manns Stimme im Hintergrund sind ein guter
Einstieg für diesen literarischen Lou Reed Song. Das Lied bekommt so eine
mysteriöse, durch Manns Harmonium beinahe sakrale Stimmung. Es entsteht eine
geheimnisvolle Atmosphäre, die ein wenig den Spirit von Nico und Andrea
Schroeder einfängt. Im Laufe des Songs erzeugt das Harmonium ein beinahe
wärmendes, versöhnliches Flair, wogegen Manns Stimme eine fast punkige Attitüde
einnimmt. Peer Sitters Herzschlag-Bass sorgt für ein dunkles Element, dazu
spielt Schüller reduzierte, verschleppte Takte. Ganz prima wie STTS die
monotone Spannung über 6:41 Minuten (im VU-Original 4:04 Min.) halten und nicht
die Spur von Langeweile aufkommt.
Pale Blue Eyes:
Günter: Für mich der allerschönste Song, den Lou Reed
geschrieben hat, er muss zu den besten Titeln aller Zeiten gerechnet werden.
Die Umsetzung von STTS ist mehr als gelungen, Mann erfasst mit seiner Stimme
die ganze Poesie des Songs. Schüller wieder mit dieser sanften hohen Stimmlage
im Hintergrund und sein gefühlvolles E-Gitarrenspiel. Herrlich! Der Song ist
wie im Original von berührender, einnehmender Natur. Gehört ab sofort zu meinen
favorisierten Coverversionen: STTS gesellen sich zu Hederos & Hellberg,
Alejandro Escovedo und Maureen Tucker.
Heino: Ja, lieber Günter, ganz Deiner Meinung! „Pale
Blue Eyes“ ist auch mein VU-Lieblingssong. Das Lied ist ein Musterbeispiel an
Sensibilität, Zärtlichkeit und Ökonomie. Instrumentell runter gebrochen auf das
Wesentliche wird der verletzliche Ausdruck in der Stimme zum ausdrucksstärksten
Element befördert. Ganz große Kunst! Alleine dank Michael Manns besonderer
Stimmfärbung findet die Formation STTS eine Möglichkeit, die Feinfühligkeit des
Liedes beizubehalten, ohne Lou Reed & Co. zu imitieren.
Jesus:
Heino: Schuld und Sühne ist das Thema von „Jesus“.
Dennoch klingt dieser Underground-Folk im Original nicht wie ein religiöser,
verzückter-Gospel, sondern wie ein stilles, inniges Gebet. STTS gehen den Song
musikalisch wesentlich weltlicher an. Sie kleiden ihn in ein straffes
halb-akustisches Folk-Rock-Gewand und verkürzen ihn um ca. eine Minute
gegenüber der Vorlage.
Günter: Gute Stichworte: Schuld und Sühne. In den
60ern lagen zwischen „Heroin" (Schuld) und „Jesus" (Sühne) gerade mal
zwei Jahre. Letzterer ist wahrscheinlich der folkigste Song der Velvets, nur
Gesang und zwei Akustikgitarren. STTS spielen es offensiver oder wie Heino
richtig sagt: weltlicher. Wobei die Nachdenklichkeit und Intimität des
Originals beibehalten wird. Schüllers Schlagzeug kommt hier dem Sound von Mo
Tucker verdammt nah und Peer Sitters Bass strahlt eine tiefsinnige Ruhe aus.
Beginning To See The Light:
Günter: Im Vergleich zum Original verzichten STTS
weitestgehend auf Rock'n'Roll, sie übersetzen den Song in eine
Folk-Jazz-Version, hier ist der Tim Buckley-Geist am spürbarsten. Feinsinniges
Gitarrenspiel von Michael Mann und Peer Sitter, auf den Bass wird hier
verzichtet. Wo bei VU zwischen „Jesus“ und „Beginning To See The Light“ ein
kleiner Bruch auszumachen ist, führen STTS den sanften Flow von „Jesus“ fort.
Heino: Deiner Analyse gibt es eigentlich nichts
hinzuzufügen! Stark finde ich, dass sich STTS nicht einfach nur eine weitere
Folk-Version ausgedacht haben, sondern unter anderem einen Bossa Nova-Rhythmus
für ihre Interpretation verwendet haben.
I'm Set Free:
Heino: Der Ursprung des Songs beinhaltet mehrere
Elemente: Introvertierten Folk-Rock, hypnotisch-primitiven Rock & Roll und
psychedelische Gitarrenlinien. Die liebenswürdige STTS-Variante ist durchgängig
sanftmütig und kommt daher der hymnisch-schwelgenden Cover-Version von Brian
Eno, die auf „The Ship“ (1996) zu finden ist, näher als der Velvet
Underground-Vorstellung. Eno bezeichnete übrigens das Original als
„wunderschön“. Ihm gefiel aber auch besonders der Refrain „Ich bin frei, um
eine neue Illusion zu finden“. Er mag die Idee, nicht von einer Illusion in die
Realität überzugehen, sondern von einer Illusion in eine andere oder von einer
Geschichte in eine andere. Der Ambient-Künstler und ex-Roxy Music-Paradiesvogel
sollte sich dringend mal die STTS-Variation anhören, dann würde er
wahrscheinlich staunen, wie die Schönheit des Originals konserviert werden
kann.
Günter: Die Version von Eno musste ich mir nach Deinem
Hinweis Heino gleich mal anhören und ich kann Deinen Ausführungen nur nickend
beipflichten. STTS nehmen sozusagen den Folk-Faden des Songs auf und spinnen
ihn weiter. Von der STTS Interpretation geht etwas sehr Friedvolles und
Sanftmütiges (Schön gesagt Heino!) aus. Manns herzerwärmendes Harmonium und wie
er sich die Textzeilen zu eigen macht, das ist erstaunlich. Dazu pickt wieder
Sitter die Akustikgitarre, während Schüller wohlige Bassnoten einfügt. „Jesus“,
„Beginning To See The Light“ und „I'm Set Free“ sind übrigens als dreiteilige
Geschichte angelegt, nachzulesen auf https://genius.com/The-velvet-underground-jesus-lyrics.
STTS müssen davon gewusst haben, denn bei ihnen erzeugt diese Trilogie einen
sanften Fluss, der mit „The Story Of My Life“ schließlich im „Ocean“ mündet.
Aber eins nach dem anderen...
The Story Of My Life:
Günter: Gegenüber der Velvets-Version wird hier das
Tempo und das leichtfüßig-tänzelnde des Originals von STTS herausgenommen. Sie
überzeugen mit sehr feinfühligen, zwischen hell und dunkel angelegten
Gitarrenfiguren. Schüller fungiert als verhaltener Taktgeber. Die Basstrommel
ist körperlich spürbar. Mehr Neuinterpretation als Coverversion. Dennoch bleibt
das Original im Gedächtnis, säumt den STTS Horizont.
Heino: Lou Reed & Co. haben mit „The Story Of My
Life“ so etwas wie einen Fake-Hillbilly-Sound geschaffen: Stumpfer
Underground-Folk trifft auf die Essenz des Country & Western-Rhythmus. Das
ist im Grunde genommen ziemlich widersinnig, funktioniert aber prächtig. STTS
sind eher im Folk-Bereich unterwegs. Dabei erzeugen sie jedoch keine harmlose
Lagerfeuer-Romantik, sondern herzzerreißende Melancholie. Und das Gitarren-Solo
fängt die typische Tristesse von Willie Nelson ein.
Ocean:
Heino: Die verspielten Versionen von „Ocean“ auf „VU“
und der erweiterten „Loaded“-Fassung mochte ich eigentlich nie besonders. Da
gefiel mir die handfestere Variante auf dem ersten Lou Reed-Solo-Album
wesentlich besser. STTS greifen den meditativen Aspekt des Liedes auf und
lassen es lange mit einem gleichförmigen Basis-Sound unter Beteiligung zweier
korrespondierender Gitarren ausklingen. Der Song hat übrigens eine tragische
Komponente, denn er handelt von den Erfahrungen einer Elektroschock-Therapie,
die Lou Reed als 14Jähriger über sich ergehen lassen musste. Seine Eltern
wollten damit seine bisexuellen Neigungen beseitigen lassen. Das ist gruselig.
Günter: Ich mag beide Fassungen ganz gerne. Die „VU“
Version ist eher atmosphärischer Natur, die Variante auf „Lou Reed“ Song
orientierter. Die Hintergrundgeschichte ist wirklich gruselig, Townes Van Zandt
lässt grüßen. Er wurde mit Elektroschock-Therapie aufgrund einer
manisch-depressiven Erkrankung behandelt. Das nur nebenbei. STTS setzen bei
„Ocean“ auf ein ruhiges, sich nach und nach steigerndes Klangbild. Atmosphäre und
Song sind ausbalanciert. Beim Hören erzeugt das Kopfkino jene Ozeanwellen,
überbordendes salziges Wasser scheint einen zu überfluten. Die Ruhe und
Ausgeglichenheit in Manns Stimme besänftigt.
Song To The Siren (Nicht
gelisteter Hidden Track):
Günter: Als „2019“ von STTS die ersten Runden in
meinem CD-Player gedreht hat, musste ich alsbald Heino kontaktieren. Er wies
mich daraufhin, dass bislang auf allen STTS CDs eine Version von Tim Buckleys
„Song To The Siren“ zu hören ist. Hier als Hidden Track, es empfiehlt sich also
nicht gleich nach „Ocean“ die Stop Taste zu betätigen. STTS bringen „Song To
The Siren“ ganz im Modus und im Konzept des bislang ausformulierten Klangbilds.
Zwischen den monoton gestalteten Rhythmen schlängelt Michael Manns Stimme und formt
die Melodie des Buckley-Songs. Das Piano hämmert, das Saitenspiel wummert und
die Trommelschläge erinnern wieder an Mo Tucker. Folglich ein Tim Buckley Song,
der nach Velvet Underground klingt? Nach den Velvets und STTS will ich meinen.
Jedenfalls fällt der Song keineswegs aus dem Rahmen von „2019“. Ein gelungenes
Finale!
Heino: Jetzt, wo Du es beschrieben hast, lieber
Günter, ist mir tatsächlich erst klar geworden, dass die aktuelle STTS-Version
von „Song To The Siren“ sowohl Velvet Underground wie auch Tim Buckley gerecht
wird. Die erste Interpretation von 2007 wurde noch von Michael Mann Solo zur
akustischen Gitarre eingespielt. Danach gab es 2010 eine folk-jazzige
Band-Fassung und 2013 folgte eine Version, die zusammen mit „Happy Time“ ein
psychedelisch-jazziges Medley ergab. „Song To The Siren“, das im Original eine
schmerzlich-intensive Hingabe zu einer vielleicht unerfüllten Liebe ausdrückt,
wurde schon einige Male gecovert. Das erste Mal 1969 vom Schnulzensänger Pat
Boone. Die bekanntesten Interpretationen dürften die von This Mortal Coil
(1983), Robert Plant (2002) und Sinead O`Connor (2012) sein. Sie alle verneigen
sich vor der mystischen Versunkenheit des Stückes. STTS haben dem Lied jetzt
schon vier unterschiedliche Deutungen verpasst, die alle von der tiefen
Verbundenheit mit der Komposition zeugen und einen kreativen, aber dennoch
respektvollen Umgang mit dem Liedgut vermitteln.
Ein paar Worte zum Coverartwork:
Heino: Das Cover-Portrait von „2019“ ist dem
unterbelichteten Foto auf „The Velvet Underground“ nachempfunden. Die Band gibt
nicht alle persönlichen Details preis, bleibt im Halbdunkel und wirkt dadurch
geheimnisvoll.
Günter: Prima Idee, das Original nachzustellen, auf
dem nun Michael Mann die dritte Velvet Underground LP in den Händen hält, wo
damals Lou Reed das Harper's Bazaar Magazin präsentierte. Schade, dass es wohl
keine Vinyl-Version von „2019“ geben wird, da würde das Artwork noch besser zur
Geltung kommen. Das Halbdunkel würde mehr Schattierungen preisgeben ohne dem
Bild das Geheimnisvolle zu nehmen. Nichtsdestotrotz verfehlt auch das CD-Cover
nicht seine Wirkung.
Fazit:
Günter: „2019“ von STTS ist ein rundum gelungenes
Album, das zum Teil die VU-Songs neu interpretiert oder in kunstvoller Weise
Coverversionen hervorbringt, die mal nah am Original sind oder ihnen neue
Facetten hinzufügen. Allen gemein ist, dass sie immer eigen und eigenwillig in
Erscheinung treten, wenn Michael Mann mit seinen Mitstreitern agiert. Zudem war
es eine Freude lieber Heino dieses virtuelle Gespräch mit dir zu führen. Es war
inspirierend und erhellend zugleich. Vielen Dank!
Heino: Schade, dass dieser Gedankenaustausch schon
vorbei ist. Durch Deine Sichtweise, lieber Günter, durfte ich die besprochene
Musik nochmal aus einem anderen erweiterten Blickwinkel kennen lernen. Das hat
unheimlich Spaß gemacht und meinen Horizont erweitert. Eine tolle Erfahrung.
Ich danke Dir herzlich dafür. Noch eine abschließende Bemerkung zu STTS: Bisher
waren alle Projekte von Michael Mann, ob nun STTS, Waiting For Louise oder
Rusty Nails überdurchschnittlich interessant. Es ist enorm, was Michael und
seine Mitstreiter als Amateure auf die Beine stellen, da können sich so manche
Profis eine Scheibe von abschneiden.
Text: Günter Ramsauer und Heino Walter.
Die CD ist zu beziehen unter: http://www.waiting4louise.de/Tontraeger.php
Text: Günter Ramsauer und Heino Walter.
Die CD ist zu beziehen unter: http://www.waiting4louise.de/Tontraeger.php
Erstveröffentlichung: ROADTRACKS-Fanzine #55
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