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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

SOPHIE HUNGER - MOLECULES (2018)

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Die Ungewöhnliche: SOPHIE HUNGER war bisher für ihre Unberechenbarkeit bekannt. MOLECULES zeigt sie auf dem Synthesizer-Trip zwischen Kraut-Rock und New Wave. Ungewöhnlich, aber auch nicht ohne Reiz: Die Undurchschaubare: Sophie Hunger genießt den Ruf, unberechenbar zu sein. Sophie Hunger lässt sich nicht kategorisieren, weil sie keinem festgelegten Plan folgt. Musikalische Ideen setzt sie ohne Kalkül um, ohne Anpassung an Trends, Konzepte oder Richtlinien. Dabei wechselt sie je nach Eingebung sogar die Sprache: Es gibt Songs mit englischen, französischen, deutschen oder schweizerdeutschen Texten, denen sie wechselnde Instrumentierungen verpasst, wodurch unterschiedlich abgestufte Gefühlsebenen dargestellt werden. Mal ergeben sich dadurch kratzbürstige und mal sanfte Verläufe. Sophie ist mit einem natürlichen, freigeistigen Instinkt ausgestattet und produziert ihre Musik mit wachem Gespür für Aufrichtigkeit. Das passiert ohne Rücksichtnahme auf die Erhöhung von Verkaufschancen, einf

JONATHAN JEREMIAH - GOOD DAY (2018)

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Die Musik von JONATHAN JEREMIAH betört und berührt. GOOD DAY macht da keine Ausnahme.  Deutliche Spuren: Die musikalische Welt von Jonathan Jeremiah ist von Zitaten erfüllt, die große Gefühlswallungen transportieren. Den Liebhaber von üppig ausgestalteten und in Wohlklang schwelgenden Pop-Songs hat Jonathan Jeremiah schon 2011 mit seinem ersten Werk „A Solitary Man“ im Sturm erobert: Orchester-Arrangements, die an die lässige Eleganz von Burt Bacharach-Arrangements oder die dramatische Präsenz von James Bond-Soundtracks angelehnt sind, bilden bei ihm häufig die Basis für Dramatik und Sinnlichkeit. Zudem sorgen verführerische Melodien, die zum dahin schmelzen schön sind sowie eine durchdringende Bariton-Stimme, die selbstbewusst die Fäden in der Hand behält, für sehnsüchtige, delikate Momente. Der moderne Crooner konnte sich nach dem Debüt auch noch 2012 mit „Gold Dust“ und 2015 mit „Oh Desire“ in ähnlich guter Form präsentieren und profilieren. Jonathan ist ein Meister im Gebrauch

Mark Lanegan & Duke Garwood - With Animals (2018)

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MARK LANEGAN & DUKE GARWOOD: Wenn Meditation auf Rebellion trifft. „With Animals“ präsentiert einen Folk-Blues-Ambient-Sound, der von leiser Melancholie und unterdrückter Wut durchzogen ist. Queens Of The Stone Age ,   Soulsavers ,   The Twilight Singers   oder   The Jeffrey Lee Pierce Sessions Project : Die Gastrollen des ehemaligen Sängers der Grunge-Rock-Kapelle Screaming Trees sind vielfältig und prägend. Seit 1990 ist Mark Lanegan Solo unterwegs oder er pflegt Partnerschaften. So wie mit   Isobel Campbell , der ehemaligen Sängerin von   Belle And Sebastian   oder mit Greg Dulli von den   Afghan Whigs   als   The Gutter Twins . Aktuell arbeitete der umtriebige Künstler wieder einmal mit dem Londoner Multiinstrumentalisten und Singer-Songwriter Duke Garwood zusammen. Lanegan hat die Metamorphose vom zornigen jungen Mann zum ernsthaften, düsteren Troubadour schon lange vollzogen. Er kann - auch ohne laut zu werden - die Luft unheilvoll und eindringlich vibrieren lassen. Die

Trevor Powers - Mulberry Violence (2018).

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Einzig, nicht artig: Trevor Powers probt den Art-Pop-Aufstand und verlangt dem Hörer dabei einiges an Durchhaltevermögen ab. Es kommt manchmal vor, dass Pop-Musiker beweisen wollen, dass sie auch zeitgenössische Künstler sein können. Deshalb haben Andy Partridge von XTC und Paddy McAloon von  Prefab Sprout  wohl auch ihre extravaganten Solo-Werke „Lure Of Salvage“ (1980) und „I Trawl The Megahertz“ (2003) aufgenommen, die ihre bekannte musikalische Welt auf den Kopf stellten. Trevor Powers, der bisher unter dem Namen  Youth Lagoon  elektronischen Dream-Pop veröffentlichte, geht mit „Mulberry Violence“ ähnlich forschend vor. Das Werk ist kompliziert und anstrengend zu hören, denn Abläufe werden mutwillig zerstört, wenn sie zu durchsichtig werden. Der Musiker bricht aber Experimente auch ab, bevor sie drohen, zum Selbstzweck zu werden. Powers entwickelte sein neues Konzept, nachdem er Crashkurse in klassischer Musiktheorie belegte. Diese Weiterbildung führt dazu, dass es „Mulber

Hodja - The Flood (2018)

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Mit ihrem dritten Album "The Flood" bieten HODJA ihren Voodoo-Blues an, jetzt auch mit Rap- und HipHop-Einlagen. Das Experiment geht weiter: Unberechenbar, bedrohlich und geheimnisvoll erforschen Hodja die dunkle Seite des Rock & Roll. Hodja entfesseln eine dämonische und anarchische Sichtweise auf die Musik. Das in Dänemark lebende Trio besteht aus Gamiel Stone (Gesang), F. W. Smolls (Schlagzeug) und Tenboy Levinson (Gitarre) und legt mit „The Flood“ das dritte Studioalbum vor. Erneut probieren die Musiker eine etwas veränderte Deutung ihrer Version von ungezügelten Tönen aus, denn neben Blues- und Punk-Verwandtem gibt es neuerdings auch Vorstöße in den HipHop- und Rap-Bereich zu hören. Böse dröhnend lädt gleich das Eröffnungsstück „Everything Is Everything“ zu einem brachialen HipHop-Rock ein, der von vornherein klar stellt, dass hier keine Kompromisse an den Mainstream zu erwarten sind. Beim hastigen Speed-Punk „The Sour Taste“ findet der Gesang kaum Ruhe, denn