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Es werden Posts vom Oktober, 2021 angezeigt.

Levitation Orchestra - Illusions & Realities

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Das Levitation Orchestra verbindet spirituellen Jazz mit Soul-Gespür und Kunstverstand. In den 1970er Jahren gab es eine Fülle von unterschiedlichsten Jazz-Fusionen: Herbie Hancock, Chick Corea, Miles Davis , John McLaughlin, Oregon oder Weather Report waren einige der prominenten Vertreter, die dem Jazz ein neues Gesicht gaben und ihm durch Klassik-, Weltmusik-, Funk-, Rock-, Soul-Beigaben sowie frei improvisierten Passagen in der Tradition von Ornette Coleman, Charles Mingus oder Sun Ra einen offenen Charakter verschafften. In diesem Fahrwasser bewegt sich auch das Levitation Orchestra, das einen sehr weit gefassten Begriff der Stil-Mixe auslebt, wobei auch eine starke spirituelle Ausprägung zum Tragen kommt, wie sie beispielsweise Alice Coltrane (die Witwe von John Coltrane) in ihren Werken auslebte. Mit aktuell 14 Mitgliedern und 10 verschiedenen Instrumenten handelt es sich bei dem Musiker-Kollektiv aus London wahrlich um ein recht üppig ausgestattetes Orchester mit breit gefäche

David Keenan - WHAT THEN?

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Der Ausnahmemusiker David Keenan präsentiert sein zweites Werk.  Es gibt Neuigkeiten vom ungestümen, poetischen, gefühlsbeladenen irischen Singer-Songwriter David Keenan. Er begibt sich mit einem autobiographischen Hintergrund auf Spurensuche und beleuchtet unter anderem Situationen, die für ihn richtungsweisend waren. Mit "What Then?" legt David Keenan nach " A Beginner`s Guide To Bravery " aus 2020 sein zweites Album vor. Es klingt jedoch nicht nach einem Newcomer, der noch seinen Weg sucht, sondern nach einem schlüssigen Gesamtkonzept eines erfahrenen, etablierten und souveränen Musikers, das keinerlei Spuren von Unsicherheit aufweist. David Keenan betätigt sich bei "What Then Cried Jo Soap" als beseelter Prediger, der diesem Hypno-Blues, der über eine sensible Country-Seite verfügt, mit seinem beschwörenden, leidenschaftlichen Gesang exakt die Portion Exzentrik vermittelt, die den Song sowohl angriffslustig wie auch zugänglich erscheinen lässt. Der Rhy

Rodrigo Leão - A Liberdade

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 "A Liberdade" fügt die  Rodrigo Leão- Werke  "O Método" (2020),  "Avis 2020" (2020) und " A Estranha Beleza da Vida" (2021) zu einem sinnvollen Gesamtpaket zusammen. Rodrigo Costa Leão Muñoz Miguez oder kurz Rodrigo Leão ist eine Künstlerinstitution in Portugal. Bevor er Mitte der 1980er Jahre Gründungsmitglied und Keyboarder der Weltmusik-Kapelle Madredeus wurde, spielte er schon ab 1982 Bass in der New Wave-Band Sétima Legião, die stark vom düsteren Klang von Joy Division beeinflusst war, sich aber auch traditioneller Folklore verschrieb, der sie einen modernen Pop-Anstrich verlieh. Das Gedankengut, dass die Aufhebung von Stilgrenzen einen Mehrwert bei der Gestaltung von Kompositionen hervorbringt, war also schon immer ein Grundpfeiler in der Musik von Rodrigo Leão. Wobei seine Zutaten ständig verfeinert und ergänzt wurden. Ab 1993 gab es dann auch Solo-Veröffentlichungen, die ihm weltweite Anerkennung und etliche Auszeichnungen einbrachten. S

Rodrigo Leão - A Estranha Beleza da Vida

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Die Betörung der Sinne erfolgt durch das Verständnis der seltsamen Schönheit des Lebens.    Der portugiesische Musiker und Komponist Rodrigo Leão ist mit seinem neunzehnten Volle-Länge-Werk (wieder einmal) der seltsamen Schönheit des Lebens auf der Spur. Er lässt seine Kompositionen gerne wie einen Film ablaufen, mit Haupt- und Nebendarstellern, die phantasievolle Geschichten erzählen, welche unterschiedliche Gefühlsebenen offenbaren. Dabei entstehen dann wie selbstverständlich seltsame, schöne, ungewöhnliche und auch vertraute Tondichtungen, die speziell, aber auch eingängig sein können. "A Estranha Beleza da Vida" ist voll von solchen Gebilden, die durch ihren eigentümlichen Charme lange Schatten werfen, die nachhaltige Höreindrücke gewährleisten. Die russisch-stämmige, in Kanada lebende Singer-Songwriterin Michelle Gurevich, die auch schon unter dem Namen Chinawoman Musik gemacht hat, leiht ihre laszive Alt-Stimme - die stellenweise an Chrissie Hynde von den Pretenders eri

Kurt Elling - SuperBlue

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 Kurt Elling hat keine Zeit für Stillstand. Kurt Elling - ein Künstler der Superlative. Er gewann die renommierte Kritiker-Wertung der "Downbeat"-Jazz-Fachzeitschrift für den besten männlichen Sänger des Jahres zwischen 2000 und 2021 ganze unglaubliche 17-mal. Und das bei solch starker Konkurrenz wie Gregory Porter oder Theo Bleckmann. Hinzu kommen alleine 10 Grammy-Nominierungen für das beste Jazz-Gesangs-Album und noch diverse weitere Auszeichnungen. Das zeigt seine Einzigartigkeit, seine Anerkennung, sein immenses Talent und seine beständige Qualität. Stilistisch ist er kaum zu fassen: Das Great American Songbook gehört genauso zu seinem Repertoire wie Prosa-Lesungen und freie Improvisationen. Auf Grund seines vier Oktaven umfassenden Baritons klingt alles, was er von sich gibt, unangestrengt und so, als wären seine Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Seine Stimme reift wie guter Wein und wird von Jahr zu Jahr ausdrucksstärker. Größere Aufmerksamkeit erhielt der K

Nate Smith - Kinfolk 2: See The Birds

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Die Kinfolk-Reihe von Nate Smith zeigt Lebenslinien und -stationen auf, die in erinnerungswürdige Töne gegossen werden.  "Kinfolk: Postcards From Everywhere" war das zweite Album des Schlagzeugers, Produzenten und Songwriters Nate Smith. Es hat jetzt auch schon wieder vier Jahre auf dem Buckel. Mit "Kinfolk 2: See The Birds" erscheint jetzt der Nachfolger des Grammy-dekorierten Vorgängers. Kinfolk bedeutet Verwandtschaft. Smith lässt seine Verwandtschafts- und Entwicklungserfahrungen musikalisch Revue passieren und hat sie als Album-Trilogie angelegt. "Kinfolk" widmete sich der Kindheit, "Kinfolk 2" beleuchtet die Jugend. Als Teenager lebte Nate in Chesapeake, Virginia und die Erlebnisse aus dieser Phase stehen vor seinem geistigen Auge auf und lassen eingebrannte Erinnerungen an das städtische Treiben, markante Orientierungspunkte und die Hackordnung an der Highschool lebendig werden. Nate fühlte sich dort als Außenseiter, aber die Musik gab ihm