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Es werden Posts vom Juni, 2021 angezeigt.

Faye Webster - I Know I`m Funny haha

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  Faye Webster: Kann eine neue Liebe die künstlerische Integrität hörbar beeinflussen? Faye Webster ist nicht mehr Solo, sie lebt mit ihrem Partner zusammen und ist glücklich. Ist ein glückliches, unbeschwertes Leben nicht ein Killer für jegliche kritische Distanz, für kreative Leidenschaft und unbequeme musikalische Wendungen? Das wird sich zeigen.  Außer der Musik liebt Faye gestellte Fotos, dafür gibt sie sich genau soviel Mühe wie für ihre Songs. Das neue Cover zeigt eine offensichtlich nicht erheiterte Frau, die mit vielen "haha"-Aufklebern dekoriert ist. Der Spaß findet - wenn überhaupt - nur im Kopf statt. Das provokante, etwas eklige, unappetitliche Cover-Bild ihrer letzten Platte "Atlanta Millionaires Club" aus 2019 hat sie in drei Tagen zusammen mit Eats Humans entwickelt. Es zeigt, wie sie Schokoladen-Geld isst, wobei ihr die Kakao-Masse aus dem Mund läuft und ihr Gesicht damit verschmiert ist.  Die Frau aus Atlanta hat ihren eigenen Kopf, auch was Arrang

John Carroll Kirby - Septet

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  John Carroll Kirby: Ein Jazzer mit Hang zum Wohlklang.  Da sage noch jemand, Jazz-Musiker spielen immer dasselbe. Na gut, das würde niemand über Miles Davis oder Herbie Hancock behaupten, aber im allgemeinen bewegen sich Jazzer ausschließlich in der von ihnen gewählten Ausdrucksform. Egal, ob es nun Dixieland oder Free-Jazz ist. Systemsprenger gibt es zwar auch einige, sie sind aber nicht die Regel. John Carroll Kirby ist nicht nur in diesem Zusammenhang ein Vorzeigemusiker: Der in Los Angeles geborene, lebende und arbeitende Künstler ist ein Stil-Chamäleon. Er kennt keine Scheuklappen, wenn es darum geht, mit und für andere Kollegen tätig zu sein. So hat er für so unterschiedlich ausgerichtete Musiker und Musikerinnen wie Miley Cyrus, Sebastien Tellier, Harry Styles, Norah Jones , Frank Ocean, Jonathan Wilson und Solange gearbeitet. Noch nicht berücksichtigt ist dabei seine Soundtrack-Arbeit zum Animations-Film "Cryptozoo". Wahrscheinlich hängen Fleiß und Kreativität mi

Eloise - Somewhere In-Between

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Achtung Geheimtipp! Aber vielleicht bald nicht mehr, denn Eloise breitet auf "Somewhere In-Between" ihr ganzes Talent aus - das kann unmöglich unbeachtet bleiben! Dabei ist Eloise erst 21 Jahre alt, hat aber schon einige prägende künstlerische Ereignisse hinter sich. Sie wurde in England geboren, wuchs jedoch in der Normandie zweisprachig auf. Die Eltern sind Schauspieler und so bekam das Mädchen schon mit 12 Jahren eine Hauptrolle in einer britischen Arthouse-Produktion angeboten, bei der sie auch singen durfte. Daraufhin engagierte man sie v om Fleck weg für den Soundtrack, den Damon Albarn (Blur, Gorillaz) betreute. „Als ich dann zusammen mit Damon Musik machte, wurde mir klar, dass ich genau das zum Leben brauchte: Das war der Grund, weshalb ich überhaupt hier auf der Erde bin. Womit ab da für mich klar war: Tja, dann eben keine Schauspielerei, weil ich ja Musikerin werden muss! Das war absolut klar für mich“, sagt Eloise zu diesem wichtigen Meilenstein in ihrer Biografi

Kristoffer Bolander - 3

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  Der Schwede Kristoffer Bolander ist der Chef der Alternative-Folk-Band Holmes und gehört zu den Singer-Songwritern, die durch ihre Verletzlichkeit, Intimität und Fragilität an Leonard Cohen  oder an den akustischen, sensiblen Neil Young oder an die schmerzvollen Lieder von Elliott Smith erinnern. Der Multiinstrumentalist präsentiert seine Kompositionen jedoch aktuell nicht als purer Folk-Sänger, sondern stattet sie gerne mit einem verheißungsvoll-mystischen Grundrauschen, einem energischen Rhythmus sowie elektrischen, melodischen Gitarren-Soli aus. Das verleiht ihnen neben Farbe auch Kontrast und verschafft abwechslungsreiche Gestaltungsmöglichkeiten. D ies belegte der introvertierte Künstler erstmalig 2015 auf dem von Samuel Beckett inspirierten Solo-Debüt "I Forgive Nothing". 2018 folgte dann "What Never Was Will Always Be" und nun gibt es mit "3" acht neue Songs zu hören. Für "The Child" projiziert Kristoffer eine verträumte Landschaft in

Vilnes - Back To The Start

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Wie schon oft festgestellt: Melancholie liegt den Skandinaviern im Blut - so scheint es jedenfalls zu sein. Zumindest verkörpert auch Eivind Vilnes grundsätzlich diese Stimmungslage, wenn auch mit entscheidenden Abstufungen und Ausblicken. Der norwegische Musiker hat das kurze, 24minütige Album "Back To The Start" bereits 2019 aufgenommen und wurde danach durch einen blöden, weltweit verbreiteten Virus hinsichtlich seiner weiteren geplanten Aufnahme-Aktivitäten ausgebremst. Seine musikalische Visitenkarte beginnt untypisch mit einer energischen Piano-Ballade (das ist kein Widerspruch!), für die einige Künstler ihren rechten Arm hergeben würden. Denn "Desire" holt den Hörer/die Hörerin genau da ab, wo sie am empfindsamsten sind: Bei der Schnittstelle zwischen Verletzlichkeit und Wut. "A Million Smiles" erstaunt dann die Menschen, die mit einer weiteren intimen Vorstellung gerechnet haben. Der Song ist jedoch ein beschwingter Pop-Jazz, wie er in ähnlicher Fo

Mndsgn - Rare Pleasure

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  So verschroben und geheimnisvoll wie die Buchstabenkombination des Künstlernamens ist, so verwunschen, aus der Zeit gefallen und ungewöhnlich ist auch die Musik von Ringgo Ancheta, der sich Mndsgn nennt, was "Mind Design" bedeuten soll. Das neue Werk "Pure Pleasure" ist ein Testament der Reife, der Schönheit und des gestalterischen Eigensinns. Laut Aussage des Künstlers reflektieren die Kompositionen, an denen bereits seit 2018 gearbeitet wurde, seine Wertschätzung für das Leben.  Mndsgn  wurde ursprünglich von Rap und HipHop geprägt und hat jetzt seine Berufung in der Erzeugung von harmonischen Soundscapes und luftigen Art-Pop-Songs gefunden.  Ringgo Ancheta wurde in San Diego in eine Familie mit philippinischen Wurzeln hinein geboren und wuchs in New Jersey auf. Seit 2011 lebt er in Los Angeles. 2014 erschien nach ein paar Jahren als Mitglied des Künstler-Kollektivs Klipmode sein erstes richtiges Solo-Debüt ("Yawn Zen"), gefolgt von diversen digitalen