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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Chris Staples - Holy Moly (2019)

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Heiliger Bimbam: Chris Staples schlägt dem Pessimismus mit "Holy Moly" ein Schnippchen. Demütig fügt er seinen grüblerischen Pop-Songs Zuversicht und Vitalität hinzu. Chris Staples aus Pensacola in Florida ist ein Singer-Songwriter, dessen Wurzeln nicht im Folk, sondern im Rock liegen, was noch manchmal durchschimmert, aber nie dominant ist. Schon als Teenager lernte er ab 1996 sein Handwerk als Sänger, Gitarrist oder Komponist in den Indie-Rock Bands Twothirtyeight, Discover America und  Telekinesis . Einige Zeit war er auch als Gitarrist für andere Musiker tätig. Wie auch für Josh Tillman, der unter dem Pseudonym  Father John Misty bekannt geworden ist. Seit 2004 brachte er parallel bisher vier intime, karge und ruhige Solo-Alben raus. Für das fünfte Werk „Holy Moly“ fand die Musik als Therapieform statt. Denn Staples hatte 2018 damit aufgehört, Alkohol zur Steigerung der Kreativität zu konsumieren. Es hatte nicht funktioniert. Mit der Abstinenz kamen dann die Gedanken

Quantic - Atlantic Oscillations (2019)

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Die Welt ist ein Dorf und Quantic entwirft mit "Atlantic Oscillations" globale Dorfmusik, die überall Aufsehen erregen kann. Quantic ist nicht nur ein Band-, sondern auch ein Markenname sowie ein Symbol für grenzenlosen Freigeist geworden. Dahinter steckt der englische Multiinstrumentalist, DJ und Produzent Will Holland, der seit Beginn der 2000er Jahre mit seinen unterschiedlichen Ensemble-Ausprägungen wie The Quantic Soul Orchestra, Flowering Inferno oder His Combo Bárbaro musikalisch schon die halbe Welt erkundete und dabei etliche Stile aufgesaugt und transformiert hat. Dazu gehören Soul, HipHop, Jazz und diverse Musik aus Mittel- und Süd-Amerika. Seine Schöpfungen werden entweder instrumental vorgetragen oder unter Hinzunahme von Gast-Vokalisten fein auf die gewünschten Schwingungen abgestimmt. Die Begleitung der Songs wird sowohl elektronisch wie auch akustisch vorgenommen. Je nachdem, welcher Sound dem Stück Nachdem Will einige Jahre in Kolumbien gelebt hat und dor

Bill Callahan - Shepherd In A Sheepskin Vest (2019)

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Kann Bill Callahan nach fünf Jahren Veröffentlichungs-Pause mit "Shepherd In A Sheepskin Vest" an seine kreativen Höhenflüge anknüpfen? Ist Bill Callahan ein Seher oder Schamane? Blickt er tiefer in die menschliche Seele als andere Musiker oder ist er tiefenpsychologisch begabt, so dass er Zusammenhänge begreift, die anderen Menschen verborgen bleiben? Zumindest beschleicht einen das Gefühl, dass seine Musik aus mysteriösen, geheimwissenschaftlichen Quellen schöpft. So fremd- und andersartig, aber gleichzeitig auch vertraut und warmherzig klingen seine Schöpfungen. Callahans markant-durchdringende, vertrauensvolle Bariton-Stimme ist derart wohlklingend, dass er mit ihr auch einen Eskimo davon überzeugen könnte, einen Kühlschrank zu kaufen. Seit 2014 gab es nichts Neues von dem Mann mit der sonoren Stimme zu hören. Sein Leben, das vom Suchen, Ausleuchten und Entdecken des musikalischen Raumes geprägt war, änderte sich nämlich grundlegend und ließ den bisher emsig forschenden

Calexico and Iron & Wine - Years To Burn (2019)

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Calexico und Iron & Wine frischen ihre Zusammenarbeit mit "Years To Burn" auf, ergänzen sich dabei prächtig und entwerfen entwaffnend schöne, bewegende Songs. Joey Burns (Gesang, Gitarren) und John Convertino (Schlagzeug, Vibraphon), haben sich als Köpfe von Calexico mit ihren Kollegen Paul Niehaus (Pedal-Steel-Gitarre) und Jacob Valenzuela (Trompete) zusammen getan, um mit Sam Bean (Gesang, akustische Gitarre), der seit 2002 unter dem Namen   Iron And Wine   Musik macht, in Nashville neue Songs einzuspielen. Beam brachte noch den Tasten-Künstler Rob Burger (Tin Hat Trio) und Sebastian Steinberg (Soul Coughing,   Fiona Apple ) am Bass zu den Sessions mit. Die Musiker nahmen im legendären Sound Emporium Studio auf, welches bereits in den 1960er Jahren vom Country-Star Cowboy Jack Clement gegründet wurde. Unter anderem spielten hier auch   R.E.M.   1987 ihr Album „Document“ ein. Die Mitglieder von C alexico hören sich in dieser Konstellation noch entspannter, verführeri

Left Lane Cruiser - Shake & Bake (2019)

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Left Lane Cruiser spielen auf "Shake & Bake" elektrischen Blues, der roh, kompromisslos, kraftvoll und kompakt aufs Trommelfell trifft. Minimalistisch und stoisch präsentiert die 2004 in Fort Wayne, Indiana vom Sänger, Gitarristen und Bassisten Frederick „Joe“ Evans IV gegründete Formation Left Lane Cruiser ihre von Trance-Blues-Größen wie RL Burnside, Junior Kimbrough und T-Model Ford beeinflusste Musik. Die an  ZZ Top ,  AC/DC  und  The Rolling Stones  geschulten, ungeschliffen zusammengerührten Tracks profitierten von dreckigem Südstaatenblues, rotziger Punk-Aufsässigkeit und hartem Rock & Roll. Auf dem aktuellen Album „Shake & Bake“ wird die herb-raue Raspelstimme von Frederick „Joe“ Evans IV von Pete Dio (Schlagzeug, Percussion) und Produzent Jason Davis an der Orgel begleitet. Dieser ruppige Sound ist wie geschaffen dafür, das ursprüngliche Leben in den Südstaaten der USA zu reflektieren. Deftig, zackig und druckvoll schallt „Two Dollar Elvis“ aus den