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Es werden Posts vom Juni, 2017 angezeigt.

PETER PERRETT - HOW THE WEST WAS WON (2017)

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Kennt noch jemand THE ONLY ONES aus London, die 1978 mit ANOTHER GIRL, ANOTHER PLANET einen Achtungserfolg hatten? Deren Frontmann PETER PERRETT meldet sich jetzt mit seinem Solo-Album HOW THE WEST WAS WON zurück, das erwachsen an den damaligen Sound anknüpft. Der Sound der semi-legendären The Only Ones hallt noch aus den 1970er Jahren nach und Frontmann Peter Perrett transformiert ihn glaubwürdig in die Gegenwart. Mit nur drei Studioplatten erlangten The Only Ones aus London einen Kultstatus, der bis heute anhält. Die Band wurde 1976 gegründet und bestand aus Peter Perrett (Gesang, Gitarre, Kompositionen), dem ehemaligen Spooky Tooth-Drummer Mike Kellie, John M. Perry (Gitarre, Keyboards) sowie Alan Mair am Bass. Mit ihrem Debüt „The Only Ones“ aus 1978 geriet die Band damals in eine Systematik, die dafür sorgte, dass sie dem New Wave zugeordnet wurden. Das war eine Marketingmaßnahme, die gewährleisten sollte, dass sie dem Zeitgeist entsprechend besser vermarktet werden konnten

Simon Law - Look To The Sky (20179

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Wer noch einen passenden Soundtrack für den Sommer sucht, der liegt womöglich bei SIMON LAW, dem ehemaligen Keyboarder , Komponisten und Produzenten von SOUL II SOUL goldrichtig. Sein Erstling LOOK TO THE SKY ist luftig, anregend, eingängig und spannend zugleich. 77 Minuten ohne Ausfall, leicht wie eine Sommer-Brise, genüsslich wie ein Cappuccino. Noch nicht den richtigen Soundtrack für diesen Sommer gefunden? „Look To The Sky“ bietet sich dafür an. Sommerzeit = Open-Air-Party-Zeit. Doch was ist der richtige Soundtrack, um draußen zu entspannen, sich locker zu bewegen, dabei kühle Drinks zu schlürfen und einfach eine gute Zeit zu haben? „Sunshine Reggae“ von Laid Back sicher nicht. Aber  Fat Freddys Drop  und The Black Seeds aus Neuseeland gehen immer. Und wie sieht es mit Simon Law, dem ehemaligen Keyboarder, Produzenten und Songschreiber von Soul II Soul aus, der grade sein erstes eigenes Album veröffentlicht hat? Der Track „Look To The Sky“ fällt sofort durch suggestiv rezi

FLEET FOXES - CRACK UP (2017)

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Platte des Jahres oder zumindest ein heißer Anwärter da drauf ist CRACK UP von den FLEET FOXES. Nach sechs Jahren Pause knüpft das Werk nahtlos an HELPLESSNESS BLUES aus 2011 an und bietet herrlich verschrobenen, phantasievollen Hippie-Folk an.  Aus der Zeit gefallen: Die Fleet Foxes zelebrieren weiterhin komplexen, versponnenen Hippie-Folk, den es so seit den 1960er Jahren nicht mehr oft gegeben hat. Lange mussten wir auf die neue Platte der Fleet Foxes warten. Bereits 2011 erschien „Helplessness Blues“ und das war nach „Fleet Foxes“ und der „Sun Giant EP“ aus 2008 ihre bislang letzte ausgedehnte Sammlung von elegischen Gothik-Folk-Songs. Danach brauchte Chefdenker Robin Pecknold eine Auszeit von dem Wirbel, der um seine Band gemacht wurde und der ihm die Ruhe raubte, um seiner Arbeit weiter mit Hingabe nachgehen zu können. Jetzt ist die Pause vorbei und „Crack-Up“ knüpft nahtlos da an, wo „Helplessness Blues“ aufhörte. Das seltsam betitelte Opener-Dreigestirn „I Am All That I

THE ORCHESTRA SOLEDAD - VAMONOS / LET`s GO (1970)

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Mit VAMONOS / LET`s GO von THE ORCHESTRA SOLEDAD feiert eine Rarität ihre Premiere auf CD. Die Platte wurde 1970 von THE ORCHESTRA SOLEDAD in New York als Kleinstauflage in Vinyl herausgebracht und wurde dann vergessen. Die Latino-Rhythmen haben sich aber über die Jahrzehnte frisch gehalten und zeigen eine munter drauf los spielende Salsa-Formation in lebendiger Spiellaune.  Wiederveröffentlichung einer Rarität: Das Orchestra Soledad bringt unverfälschte Latino-Rhythmen aus den Straßen New Yorks zu Gehör. Im Zuge der Beliebtheit der Fania All Stars versuchten auch andere Exil-Latinos im New York der 1970er Jahre auf den damaligen Salsa-Boom aufzuspringen. Mit dem Orchestra Soledad kann sich der Pop- und Rock-Musik-Freund, der bisher noch keine Berührungspunkte mit lateinamerikanischer Musik hatte, auf Spurensuche begeben. Hier findet er den Sound, der auch Carlos  Santana  oder  Stephen Stills  dazu gebracht hat, die Stile Salsa, Boogaloo, Merengue, Rumba, Son oder Cumbia als Zuta

Jason Isbell And The 400 Unit - The Nashville Sound (2017)

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Sanft und zupackend: Jason Isbell bewegt sich mit "The Nashville Sound" weiterhin souverän im Americana-Genre. Ein gutes Lied ist wie ein Stimmungsaufheller, Mutmacher, Spaßauslöser oder Durch-den-Tag-Begleiter. Wenn es dann noch zum Nachdenken anregen kann, ist der Unterhaltungswert nahezu perfekt. Jason Isbell gelingt diese Kombination und er offenbart nebenbei noch seinen Reifungsprozess: In „ Southeastern “ (2013) ging es hauptsächlich um die Verarbeitung von Drogenerfahrungen. „ Something More Than Free “ (2015) zeigt die Besinnung auf den Wert von Familie und Freunden und aktuell ist die Bedeutung der Übernahme von Verantwortung für sich und sein Umfeld ein Schwerpunkt der Textinhalte. Die Sonne geht über Nashville auf und Jason Isbell und seine Musiker-Kollegen begrüßen den Tag mit dem entspannten, biographisch anmutenden „Last Of My Kind“. Jason scheint seine Suchtprobleme endgültig im Griff zu haben. Jedenfalls deutet die Milde des Songs auf inneren Frieden hin. D

Eric Pfeil - 13 Wohnzimmer (2017)

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Abenteuer Wohnzimmerkonzert: Eric Pfeil macht mit "13 Wohnzimmer" Lagerfeuerromantik wieder salonfähig. Eric Pfeil ist ein Kulturschaffender, der davon getrieben ist, seine Ideen draufgängerisch, provokant und schelmisch-charmant auszubreiten. Egal, ob als Autor oder Musiker. Als letzterer ist er bislang weniger bekannt geworden, sein Name dürfte eher als Pop-Kolumnist für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Spiegel online oder den deutschen Rolling Stone aufgefallen sein. Hier lässt er auch ab und zu seine musikalischen Vorlieben durchblicken.   The Flaming Lips   gehören zu seinen Lieblingsbands und die Neue von „ Robyn Hitchcock “ hält er für eine der besten Veröffentlichungen des laufenden Jahres (wie wahr!). Alleine diese Auswahl deutet an, dass wir es nicht etwa mit einem weiteren romantisch-verklärten, pseudo-intellektuellen Deutsch-Pop Interpreten zu tun haben, sondern mit einem eigenständigen Singer-Songwriter, der eine alternative Sprache gefunden hat und dazu handg

Glen Campbell - Adios (2017)

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"Adios" ist ein letzter musikalischer Gruß: Glen Campbell kämpfte noch einmal gegen das Vergessen an. Der große Country-Pop-Interpret GLEN CAMPBELL leidet an Alzheimer. In den 60er und 70er Jahren war er Dauergast in den Charts mit Evergreens wie GALVESTON, RHINESTONE COWBOY, WICHITA LINEMAN oder GENTLE ON MY MIND. Mit ADIOS erscheinen jetzt seine letzten Aufnahmen, die zwischen November 2012 und Januar 2013 entstanden. Noch einmal kann seine harmonische, würdevolle Stimme vernommen werden. Aber es entsteht natürlich auch Wehmut. Nichtsdestotrotz ist ADIOS ein starkes, stolzer Werk geworden und ein gelungener letzter musikalischer Gruß. Glen Campbell erlangte durch seine Country-Pop-Interpretationen von unsterblichen Jimmy Webb Kompositionen wie „Galveston“, „Wichita Lineman“ und „By The Time I Get To Phoenix“ sowie Versionen von „Rhinestone Cowboy“, „Southern Nights“ oder „Gentle On My Mind“ Weltruhm. Der Mann kann generell einen eindrucksvollen künstlerischen Lebenslauf

DAN AUERBACH - Waiting On A Song (2017)

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Jenseits der Erwartungen: „Waiting On A Song“ von DAN AUERBACH ist anders ausgefallen als anzunehmen war. DAN AUERBACH ist als Sänger und Gitarrist von THE BLACK KEYS bekannt. Es gibt auch Nebenprojekte von ihm (z.B. THE ARCS) die ihn als erdigen Blues-basierten Rocker ausweisen. Allerdings hat er immer auch schon ansatzweise in den Pop-Bereich geschielt. Diesen Ansatz lebt er jetzt mit seinem zweiten Solo-Album WAITING ON A SONG aus.  Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Dan Auerbach, Frontmann von   The Black Keys   und   The Arcs   ist bisher eher mit deftig-stechendem, bluesig-swingendem Garagen-Rock, rau-derbem R&B, flirrendem Psychedelic-Rock sowie kurzen Ausflügen in Folk- und HipHop-Gefilde in Erscheinung getreten. Mit seinem zweiten Soloalbum „Waiting On A Song“ nach „ Keep It Hid “ aus 2009 schlägt er allerdings vorwiegend davon abweichende Töne an. Dan war nie als reiner Purist unterwegs. Soul und Funk konnten zum Beispiel genauso in seinen Songs verort