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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Papercuts - Past Life Regression

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Musik als Hilfe in der Lebens-Krise oder wie zum Donnerwetter funktioniert eine Zweierbeziehung?   Papercuts ist das Dream- und Soft-Pop-Vehikel von Jason Quever, der sein Leben bisher an der Westküste der USA zwischen San Francisco und Los Angeles verbrachte und 2004 das erste Mal mit seiner Veröffentlichung "Mockingbird" in Erscheinung trat. Credit: Amy Marco Jason Quever ist ein Träumer, der seine Inspirationen unter anderem aus dem Psychedelic- und Barock-Pop der 1960er Jahre bezieht und somit sind Einflüsse von The Velvet Underground (" Sunday Morning "), The Zombies (" She`s Not There ") und den " Magical Mystery Tour "- Beatles unverzichtbar. Durch sehnsüchtige Melodien, gepaart mit beständigen Takten und einer rauschhaften Atmosphäre lässt der Musiker seine Hörer und Hörerinnen in wohlig-verlockenden Schwingungen baden. In den dazu gehörenden Texten werden allerdings oft schmerzvolle Geschehnisse verarbeitet.  "Meine Liebe liegt n

Kevin Devine - Nothing's Real, So Nothing's Wrong

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Bereit für eine intime, erkenntnisreiche Erkundung des Innenlebens, mit dem Zweck, die eigene Persönlichkeit zu schützen?   Das Cover zeigt ein Gemälde von Valerie Hegarty mit dem Namen "Woman In White + Flower Frenzy" Kevin Devine präsentiert sich aktuell als einer dieser liebenswerten Verrückten, dessen Kopf im drogenvernebelten Wolkenkuckucksheim steckt und dessen Herz einem vielversprechend-unschuldigen Power-Pop gehört.  Credit: Erik Tanner Dadurch spielt er in einer Liga mit Kevin Ayers , dem verträumt-sehnsüchtigen Art-Folk-Künstler und Syd Barrett , einem Gründer von Pink Floyd, der in seinen Anfangstagen ein Rezept suchte, wie Pop und Rausch musikalisch zusammenpassen könnten. Die Lösung fand er in Songs wie " Arnold Lane " und " See Emily Play ".  Ganz im Sinne des Zitats "Es muss doch noch einen zweiten Weg ums Gehirn rum geben" des Poeten Peter Rühmkorf, suchte Kevin Devine nach einem Mantra, das in schweren Zeiten für psychische Entl

Kai Liekenbröcker - Klavier

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Der Name ist Programm: "Klavier" bietet reine Klaviermusik in verschiedenen Klang-Farben und Stimmungsbildern. Fakten: Kai Liekenbröcker wurde am 30.12.1964 geboren und lebt aktuell in Essen. Er gibt seit 1982 Klavier- und Keyboard-Unterricht und studierte von 1984 bis 1988 Klavier an der Musikhochschule Hannover. Danach war Kai als Studiomusiker und Tontechniker unter anderem für Fury & The Slaughterhouse, Can, Marius Müller-Westernhagen und Michel Van Dyke tätig. Seit 2013 besitzt Liekenbröcker ein eigenes, auf Vinyl-Produktionen spezialisiertes Tonstudio und betreibt das Label BRAA Recordings. Spekulationen: "Klavier" beherbergt auskomponierte Improvisationen, sagt Kai Liekenbröcker, was dafürspricht, dass ihm Strukturen und Freiräume gleich wichtig sind. Das ist ein konstruktiver Ansatz, der in ähnlicher Form auch von der Jazz-Formation Weather Report verfolgt wurde, indem sie bekannten: "We always solo, and we never solo." Die Intuition, der zünde

The Districts - Great American Painting

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"Great American Painting" steht für Transparenz und Vielfalt im Rock & Roll. Immer wieder zeigen neue Bands auf, dass die Wirkung des Rock & Roll als treibende Kraft in der populären Musik ungebrochen ist. The Districts gibt es zwar schon seit 2009, sie haben sich aber eine Frische bewahrt, die sie wie eine junge, neugierige, von ihrer Musik begeisterte Kapelle klingen lässt.  Credit: David McClister "Great American Painting" erscheint am 11. März 2022 und ist das fünfte Album der vom Quartett zum Trio geschrumpften Gruppe aus Lititz in Pennsylvania, die jetzt in Philadelphia lebt. Die Aufnahmen machen deutlich, dass der Rock & Roll nicht tot ist. Er riecht heutzutage nicht immer nach Schweiß, strotzt bei Bedarf jedoch vor Energie, ist aber auch für den einen oder anderen Ohrwurm gut. Mal elastisch wie Gummibänder und mal klirrend wie splitterndes Glas klingen die E-Gitarren bei "Revival Psalm". Die Rhythmus-Abteilung verbreitet dazu einen lock

Fieh - In The Sun In The Rain

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Ob Sonne oder Regen: Beides gehört zum Leben und findet eine Entsprechung in den vollmundigen, intelligenten Songs von Fieh. Auf der Web-Seite des norwegischen Septetts Fieh (wird Fia ausgesprochen und ist der Spitzname der Sängerin und Komponistin Sofie Tollefsbøl) sind folgende Anmerkungen zu ihrem zweiten Album "In The Sun In The Rain" enthalten: "Die aktuelle Musik konzentriert sich auf den Groove, es gibt aber auch experimentelle und orchestrale Songs. Inspiration dazu gaben The Roots, Joni Mitchell , Erykah Badu, die Beatles und Solange. Die Texte kreisen um Themen des Alltags und um die Liebe, es sind echte Geschichten aus dem wahren Leben."  Credit: Jonathan Vivaas Kise Die ersten fünf Songs sind dem Bereich "In The Sun" zugordnet worden. Ab "Allthetimeevenwhen" beginnt der "In The Rain"-Abschnitt: Die Orchester-Schöpfungen von George Gershwin ("Rhapsody In Blue"), Jazz-Rock-Fusionen der 1970er Jahre, experimenteller

Song des Tages: Bob Dylan - Masters Of War (1963)

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Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt. (Mahatma Gandhi. Indischer Rechtsanwalt und geistiger Führer der indischen Freiheitsbewegung) Bob Dylan nahm "Masters Of War" am 23. April 1963 auf. Es gab sechs Versionen. Die dritte Variante landete auf dem Album "The Freewheelin` Bob Dylan ". Es ist ein pazifistisches Lied gegen den Krieg, welches die Machenschaften und Mechanismen der Kriegsgewinnler aufgezeigt. Personen und Institutionen werden angeklagt, die sich durch militärische Konflikte die Kassen füllen und denen das Leid, dass sie durch ihre menschenverachtenden Geschäfte auslösen, völlig egal ist. Dylan wird sehr deutlich und klar in seiner Anklage. Er legt seine ganze Wut und sein Entsetzen gegenüber der Kriegsmaschinerie und deren Auslöser und Befürworter in seine Worte. Die Begleitung der akustischen Gitarren schaffen ein stabiles Fundament, das Aufmerksamkeit hervorruft und Beharrlichkeit ausdrückt, so dass sich der

Beirut - Artifacts

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"Artifacts" zeigt die Anfänge der wundersamen und wunderbaren Klangwelt des Zach Condon im Rückspiegel. "Artifacts" enthält den Untertitel "Collected EPs, Early Works & B-Sides". Es gibt also dieses Mal keine wirklich neuen Sachen von Zach Condon, dem Vordenker von Beirut zu hören, sondern einen Über- und Rückblick, der sich abseits der bisherigen fünf tollen Alben abspielt. Die Raritätensammlung enthält 26 Stücke und ist in vier Bereiche unterteilt: "Lon Gisland, Transatlantique, O Leãozinho", "The Misfits", "New Directions And Early Works" und "The B-Sides". Credit: Lina Gaisser Zach Condon, Jahrgang 1986, ist ein Sound-Besessener, der schon im Alter von 11 Jahren im Verlauf einer hartnäckigen Schlaflosigkeit begann, eigene Musik auf einem analogen 4-Spur-Kassettenrekorder aufzunehmen. Er wuchs in Newport News, Virginia und Santa Fe, New Mexico auf, brach die High School mit 17 ab und reiste mit seinen Brüdern