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Es werden Posts vom Mai, 2019 angezeigt.

L` Èclair - Sauropoda (2019)

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L` Èclair bewegen sich mit „Sauropoda“ im Spannungsfeld zwischen Kunst und Dekoration. „Das kann man gut nebenbei hören“ ist ein herabwürdigendes Prädikat, welches für eine musikalische Leistung vergeben wird, die den Eindruck hinterlassen hat, eigentlich überflüssig zu sein. So können verträumte, seichte Klänge leicht in Verdacht geraten, sie wären pure Gebrauchsmusik und nur dazu da, hilfreiche Gefühle bei Menschen zu wecken: Kauflust im Supermarkt, Gelassenheit im Fahrstuhl, Antrieb im Fitnessstudio oder Geduld in der Telefonwarteschleife. Im Laufe der Zeit wurden wir darauf konditioniert, solche Eindrücke mit gewollter Manipulation zu verbinden. Es gibt aber auch Musiker, die grade mit einer ähnlichen Methode erreichen wollen, dass sich das Publikum ganz und gar auf die Töne konzentrieren kann und darin aufgeht. Häufig bleibt es aber eine nicht unbedingt eindeutig zu definierende Gratwanderung, wie die Musik letztlich einzustufen ist. Das hängt meistens davon ab, welche Erwartungs

Kabasa - African Sunset (2019)

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Das neu aufgelegte Album „African Sunset“ von Kabasa aus Südafrika enthält Musik, die traditionelle afrikanische Wurzeln mit Jazz, Funk und Psychedelic-Rock verbindet. Soweto, Südafrika, im Jahr 1980: Der Sänger und Bassist Tata „TNT“ Sibello, der Gitarrist Robert „Doc“ Mthalane und der Percussion-Spieler Cupa Segwai gründen die Band Kabasa. Mthalane und Segwai hatten vorher schon Erfolg mit der Afro-Rock-Gruppe Harari, die als erste lokale Formation aus schwarzen Musikern im südafrikanischen Fernsehen zu sehen war. Kabasa brachten bis 1982 insgesamt drei Alben heraus, von denen „African Sunset“ aus 1982 die finale Platte ist. Sie erschien damals allerdings auf einem Label, das nicht lange existierte. Deshalb handelt es sich bei den Aufnahmen um die Hebung einer Rarität, die tontechnisch auf den neuesten Stand gebracht wurde und jetzt erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Kabasa ist eine Combo, die sowohl die Traditionen afrikanischer Folklore hoch hält, wi

Vampire Weekend - Father Of The Bride (2019)

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Das Warten hat sich gelohnt: Vampire Weekend melden sich nach sechs Jahren Veröffentlichungspause mit "Father Of The Bride" zurück. Anfang 2019 kamen die ersten Gerüchte auf, dass es noch in diesem Jahr nach „Modern Vampires Of The City“ von 2013 endlich ein neues Album von Vampire Weekend geben sollte. „Mitsubishi Macchiato“ wird es heißen, hieß es. Nun kommt die vierte Platte der New Yorker Formation um Ezra Koenig als „Father Of The Bride“ auf den Markt, enthält achtzehn neue Songs und hat eine Laufzeit von 57 Minuten. Die Gruppe sorgte im Jahr 2008 mit ihrem Erstlingswerk, auf dem sie sich als Liebhaber von afrikanischen Sounds präsentierten, die sie mit Elementen aus New Wave und Pop vermengten, für Furore. Ganz in der Tradition von  Paul Simons  „ Graceland “ und „Remain In Light“ von den  Talking Heads  sorgten sie so für ein Revival von lebhaften, polyrhythmischen Sounds in der Pop-Musik. Zwei weitere Alben („ Contra “, 2010 und „ Modern Vampires Of The City “, 2013)

Filthy Friends - Emerald Valley (2019)

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Filthy Friends: Fünf Freunde wettern mit "Emerald Valley" gegen die politische Situation in den USA und legen dabei ihre umfangreiche musikalische Vergangenheit in die Waagschale. Schon wieder so lange her: Am 21. September 2011 lösten sich  R.E.M.  offiziell auf. Auf der Höhe ihres Bekanntheitsgrades ging das ohne Streitereien ab, einfach weil die Bandmitglieder der Meinung waren, dass alles gesagt und getan war. Ein würdevoller Abgang für die Vollblutmusiker, die sich 1980 in Athens, Georgia als College-Rock-Band zusammenfanden und im Laufe ihrer Karriere etwa 85 Millionen Alben verkauften und zu den Superstars der Musik-Szene aufstiegen. Seit dem Split ist es um die ehemaligen Kollegen hinsichtlich ihrer musikalischen Aktivitäten ruhig geworden. Nur Gitarrist Peter Buck war musikalisch relativ aktiv. Er veröffentlichte bisher drei Solo-Alben, war unter anderem Teilnehmer an den Projekten  The Minus 5  sowie  Tired Pony  und schloss sich 2017 der Formation Filthy Friends a