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Es werden Posts vom Februar, 2016 angezeigt.

Nadeah - While The Heart Beats (2016)

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Gibt es noch Hoffnung für die Pop-Musik? Solange noch Künstlerinnen wie NADEAH aus dem Rahmen der Erwartungshaltungen ausbrechen und trotzdem radiotauglich bleiben, auf jeden Fall! Nadeah steht für ein unverkrampftes Pop-Verständnis mit offenem Horizont. Es waren einige schicksalhafte Wendungen und Ereignisse nötig, bis „While The Heart Beats…“ entstehen konnte. Die gebürtige Australierin Nadeah hat zunächst in Paris als Straßenmusikerin den steinigen Weg zur Profi-Musikerin begonnen. Die danach von ihr in Brighton, England, gegründete Band The loveGods stand kurz vor dem Durchbruch, als sie ihr Visum verlor. Zwangsläufig musste die junge Frau zurück nach Paris, wo sie aber eine neue künstlerische Herausforderung als Teil des Projektes  Nouvelle Vague  fand. Diese Formation coverte Songs der Achtzigerjahre und verlieh ihnen in der Regel eine wolkige Easy Listening-Umgebung. 2011 hatte Nadeah dann die Gelegenheit, ihr erstes Solo-Album „Venus Gets Even“ aufzunehmen und ihre Behar

STEVE MASON - MEET THE HUMANS (2016)

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Die BETA BAND ist längst Geschichte. Aber deren Frontmann STEVE MASON macht weiter Musik. Sein drittes Solo-Album MEET THE HUMANS ist sehr ausgewogen ausgefallen und genau die richtige Einstimmung auf den (hoffentlich) nahenden Frühling. Homogenität statt Überraschungsangriffe. Steve Mason hat seinen inneren Frieden gefunden. Der kurze Ruhm der Beta Band ist längst verblasst. Die britischen Pop-Psychedeliker wurden um die Jahrtausendwende zeitweise als das nächste große Ding gehandelt und galten als Aushängeschild für intelligente Pop-Musik. Der Sänger dieser Formation, die 1997 von drei Freunden aus Edinburgh gegründet wurde, war Steve Mason, der jetzt seine dritte Solo-Platte herausbringt. Der Pop-Intellektuelle bedient sich immer noch frei im Universum der bedeutsamen Klänge und bastelt sich seine eigene akustische Welt zusammen. Kauzig, aber originell. Mason hat seit der Auflösung seiner Gruppe im Jahr 2004 belastende Zeiten durchlebt. Schulden und Depressionen beeinflusste

Monster Truck - Sittin´ Heavy (2016)

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Letzte Woche gab es von deWolff ein großartiges Rock-Album, diese Woche legen MONSTER TRUCK mit ihrem zweiten Werk SITTIN` HEAVY nach. Monster Truck erweisen sich als Meister ihres Fachs und verleihen dem Hard-, Heavy- und Southern-Rock neuen Glanz. Die Triebfeder für eine Weiterentwicklung sind häufig Neugier und der unbedingte Wille, besser werden zu wollen. Das Annehmen von konstruktiver Kritik gehört genauso dazu wie die Einsicht, sich nicht von vornherein für vollendet zu halten. Wenn sich eine Rock-Band allerdings den Namen Monster Truck gibt, liegt die Vermutung nahe, dass sie auf dicke Hose machen will und sich hoffnungslos überschätzt. Das trifft jedoch hier nicht zu, denn die Rocker aus dem kanadischen Ontario haben die Erfahrungen, die sie als Support für  Guns N` Roses ,  Slash ,  Alice In Chains  oder  ZZ Top  sammeln durften, für ihre Entfaltung verwertet. Das Quartett hat bei diesen Gelegenheiten seine Fähigkeiten und Möglichkeiten an den Kollegen gemessen und wa

DeWolff - Roux-Ga-Roux (2016)

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Die 70er Jahre haben einige herausragende Hard-, Heavy- und Southern-Rock-Platten hervorgebracht. Diese Tradition wird jetzt eindrucksvoll mit ROUX-GA-ROUX von DeWolff fortgesetzt. Die Gruppe aus den Niederlanden überzeugt mit einem ausgereiften sumpfig-fiebrigen Rock-Album, das den Soundg ihrer Vorbilder in die Jetztzeit transferiert, ohne dabei angestaubt zu klingen.  Willkommen zurück in den Siebzigerjahren: Southern-, Heavy- und Hard-Rock feiern bei DeWolff eine brodelnde, schwüle Wiederkehr. DeWolff bringen eine fiebrige Voodoo-Stimmung zurück in den Rock & Roll.  Dr. John , der Hohepriester aus New Orleans, stand hierbei Pate. Auch  Tony Joe White ,  The Black Crowes  und  The Black Keys  haben Spuren hinterlassen. „Roux-Ga-Roux“ führt mit einer sumpfigen Ouvertüre in das Geschehen ein. Scheppernd-mystischer, groovender Rock & Roll zeichnet sich schemenhaft ab. Eine grollende Orgel, satte Gitarren-Licks sowie feurige Southern Blues- und Soul-Gesänge holen für „B

JOCHEN DISTELMEYER - SONGS FROM THE BOTTOM Vol. 1 (2016)

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JOCHEN DISTELMEYER, der ehemalige Vordenker von BLUMFELD hat mit SONGS FROM THE BOTTOM Vol. 1 sein zweites Solo-Album veröffentlicht. SONGS FROM THE BOTTOM Vol. 1 beinhaltet Fremdkompositionen, die ihm wichtig sind. Die Lieder werden durchgängig in englisch gesungen und zeigen so eine neue Seite des Künstlers. Aus meiner Sicht ist das spannend und gelungen.  Ansichten eines Musikers: Jochen Distelmeyer spielt Lieder, die ihm wichtig sind, in abgespeckten Akustik-Versionen. Eingefleischte  Blumfeld -Fans müssen jetzt ganz stark sein. Der Vordenker der Hamburger Diskurs-Rock-Band und Prototyp des alternativen, intelligenten, deutschsprachigen Pop-Künstlers der neueren Zeitrechnung singt jetzt nämlich auf Englisch. Das hat sich wahrscheinlich niemand ernsthaft von Jochen Distelmeyer gewünscht oder überhaupt für möglich gehalten. Trieb ihn jetzt die Jagd nach dem schnöden Mammon wegen der Möglichkeit, englischsprachig neue Käuferschichten zu erschließen, zu dieser Tat an? Schließlich

GET WELL SOON - LOVE (2016)

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KONSTANTIN GROPPER referiert über die Liebe. Das neue Album von GET WELL SOON heißt LOVE und ist wohl das zugänglichste Werk im Katalog des Künstlers und gleichzeitig ein sehr hinreißendes. Konstantin Gropper und die Liebe. Eine facettenreiche Geschichte. Fast wie im richtigen Leben. Der Mannheimer Komponist, Sänger und Multiinstrumentalist Konstantin Gropper hat sich mit seiner eigenwilligen Auffassung von alternativen Pop-Musik als Get Well Soon unter Kennern einen guten Namen gemacht. Seit 2008 bringt er in losen Abständen anspruchsvolle, erwachsen und seriös wirkende, überwiegend nachdenklich-melancholisch geprägte Musik unters Volk. Im letzten Jahr gab es eine Serie von drei unterschiedlich motivierten EP`s als Download und Vinyl-Veröffentlichung für die alte Plattenfirma und nun ist „Love“ bei einem neuen Label rausgekommen. Dass Songwriter wie  Brian Wilson  oder Burt Bacharach einen gewissen Einfluss auf das Musikverständnis von Konstantin hatten, scheint offensichtlich