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Es werden Posts vom Oktober, 2018 angezeigt.

The Kinks - THE KINKS ARE THE VILLAGE GREENPRESERVATION SOCIETY (1968)

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Verkanntes Konzeptalbum: 1968 wurde THE KINKS ARE THE VILLAGE GREEN PRESERVATION SOCIETY nicht angemessen gewürdigt, inzwischen gilt es als Meisterwerk.  1968 war ein unruhiges Jahr: Der Vietnam-Krieg tobte, der Prager Frühling führte zur Eskalation des Ost-West-Konfliktes, das afrikanische Biafra durchlitt eine Hungerkatastrophe, die Morde an Martin Luther King und Robert Kennedy erschütterten die Weltöffentlichkeit und in Deutschland führten Studentenproteste zu heftigen Kontroversen. Das Jahr hat aber auch einige wegweisende Musik-Veröffentlichungen hervorgebracht, die jetzt mit Sonder-Editionen zum 50jährigen Bestehen gefeiert werden. So wie unter anderem das zweite Album von The Band, das „White Album“ der  Beatles , „Beggars Banquet“ von den  Rolling Stones  und „Electric Ladyland“ von  Jimi Hendrix . Bei den Aufzählungen der Highlights des Jahres darf aber auch „The Kinks Are The Village Preservation Society“ nicht vergessen werden. Das Album entstand allerdings ausgerechnet zu

Dean Wareham Vs. Cheval Sombre (2018)

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Karge Lieder auf der Basis von Country & Western und Folk-Songs: Dean Wareham und Cheval Sombre bauen eine emotionale Brücke zwischen gestern und heute auf. Dean Wareham wurde am 01. August 1963 in Wellington (Neuseeland) geboren. Als er sieben Jahre alt war, zogen seine Eltern nach Sydney (Australien) und im Jahr 1977 ging es dann weiter nach New York. Dean platzte genau in den Punk hinein und sah Bands wie die  Ramones ,  Blondie , Talking Heads, Suicide und die B-52s, die genau wie  The Velvet Underground  seine musikalische Entwicklung prägten. Wareham ging anschließend in Boston zum College, verbrachte ein Jahr in Deutschland und kehrte danach nach Boston zurück. Hier gründete der Sänger, Gitarrist und Komponist 1986 zusammen mit Damon Krukowski (Schlagzeug) und Naomi Yang (Bass) eine nach dem Ford Galaxie 500 benannte Band. Die Musik von Galaxie 500 speiste sich vorwiegend aus coolem, behäbigem Folk-Rock, sowie aus unschuldigen, blumig-vernebelten Tönen. Das Ganze lief in

FALKEVIK - Louder Than I´m Used To (2018)

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FALKEVIK machen mit "Louder Than I´m Used To" Piano-Trio-Jazz zugänglich, ohne die intellektuelle Basis dabei zu verwässern. Falkevik ist kein gewöhnliches Piano-Trio. Es handelt sich hierbei nämlich um drei Damen aus Norwegen, deren Frontfrau und Namensgeberin Julie Falkevic nicht nur die Tasten bedient, sondern auch singt. Unterstützt wird sie dabei von Ellen Brekken am Bass und Veslemøy Narvesen (Schlagzeug, Percussion). Und damit kommen wir gleich zu der nächsten Besonderheit: Falkevik steuert nämlich keinen herkömmlichen Jazz-Gesang bei, sondern schöpft eher aus Pop- und Folk-Quellen. Die leichte, fließende Stimme ist dabei manchmal sachlich gehalten und dann wieder lieblich, sentimental und süß. Dem Eröffnungs-Stück „Castle“ kommt eine Sonderrolle zu, da es quasi die gesamte Bandbreite des Ensembles abbildet: Hier finden sich in viereinhalb Minuten anspruchsvoll fließender Jazz, sphärische Zwischentöne und eine charmante Pop-Melodie zu einer unterhaltsamen Mixtur z

John Grant - Love Is Magic (2018)

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Kontrastprogramm: Schrille Elektronik und demütige Melancholie werden von John Grant für "Love Is Magic" kombiniert. John Grant hält sich nicht zurück, wenn es darum geht, seine Lebenserfahrungen preiszugeben. Für ihn, der schon einiges durchmachen musste, scheint dieses Vorgehen eine Art von Therapie zu sein. Aufgrund seiner Homosexualität wurde er diskriminiert, was ihn irgendwann aus der Bahn warf. Drogenkonsum und psychische Störungen waren die Folgen. Selbst seine HIV-Infizierung machte John bei einem Konzert öffentlich und riskierte dadurch weitere Ablehnung. Aber heute scheint der etablierte Musiker gefestigt zu sein, lebt nach einer schmerzlichen Trennung in einer neuen Beziehung in Reykjavik auf Island und bringt jetzt mit „Love Is Magic“ sein viertes Studio-Album raus. Grant wurde 1968 in Michigan geboren und wuchs in Colorado auf. Als Kind lernte John Klavier spielen und sang im Kirchenchor. Nebenbei verfolgte er viele Arten von Musik und hörte unter anderem  AB

Jerry Paper - Like A Baby (2018)

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Vertreter der Zweideutigkeit: Jerry Paper spielt für "Like A Baby" Ernsthaftigkeit und Humor gegeneinander aus und schafft so eine neue Form von Easy Listening. Der um 1990 herum in Los Angeles geborene Lucas Nathan scheint ein lustiger Bursche zu sein. 2009 fing er an, elektronische Musik zu produzieren, um angeblich seine Abneigung gegen das Genre loszuwerden. Lucas legte sich 2012 die zweite Identität Jerry Paper zu, um mehr über sich selbst heraus zu finden. Unter diesem Pseudonym ist er auch für seine ironischen, lustigen, augenzwinkernden Aussagen über musikalische Vorlieben bekannt: So behauptete er einst, als Teenager eine Phase gehabt zu haben, in der er nur Aufnahmen hören wollte, die zwischen 1966 und 1968 entstanden sind. Seine ersten musikalischen Gehversuche fanden allerdings im Noise- und Krautrock-, Free Jazz- und Psychedelic-Folk-Umfeld statt und wurden im Laufe der Zeit mehr und mehr durch Pop-Strukturen ergänzt. Wegweisende Künstler wie   Todd Rundgren ,  

ROBERT COYNE - OUT OF YOUR TREE (2018)

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Sein neues Werk heißt OUT OF YOUR TREE und ist sehr anregend ausgefallen. Hier gibt es eine Beschreibung: Trance-Folk oder Hypno-Pop: Robert Coyne vermittelt zwischen alten Werten und unverbrauchten neuen Strömungen. Künstlerkinder stehen häufig im Schatten ihrer bekannten oder berühmten Eltern, wenn sie sich auch an die Öffentlichkeit wagen. Sie werden mit ihren Erzeugern verglichen oder bekommen von vornherein ein subjektiv erstelltes Image zugewiesen. Aufmerksamkeit ist ihnen also meistens gewiss, aber zu welchem Preis? Robert Coyne ist der Sohn des sperrigen, knurrigen, englischen Folk- und Blues Musikers Kevin Coyne, der 1969 von dem BBC-Kult DJ John Peel mit seiner Band Siren unter Vertrag genommen wurde. In den 1970er Jahren begann er unter eigenem Namen aufzunehmen und wurde als singender Sozialarbeiter bezeichnet, weil er die Erfahrungen aus seinem bürgerlichen Beruf mit der Musik und den Texten verband. Durch seinen kompromisslosen Stil gewann er eine kleine, aber tr

Jackie Bristow - Shot Of Gold (2018)

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Geheimtipp! Jackie Bristow huldigt dem erhabenen, dunkel-zart schmelzenden Country-Folk. Jackie Bristow ist angekommen! Geboren wurde sie in Neuseeland, verbrachte auch einige Zeit in Australien, aber jetzt liegt ihr Lebensmittelpunkt in Nashville. An dem Ort, der ihre musikalischen Wurzeln beherbergt und pflegt. Schon früh zeichnete sich das Gesangstalent von Jackie ab. Mit acht Jahren sang sie im Kirchenchor und schon mit elf konnte sie zusammen mit ihrer Schwester als Bristow Sisters erste Auszeichnungen entgegen nehmen. Mit vierzehn waren die Geschwister dann schon auf der Südinsel von Neuseeland so bekannt, dass sie dort regelmäßig auf Tournee gehen konnten. Über die Plattensammlung ihrer Eltern entdeckte das Mädchen später das Repertoire von  Elvis Presley  und Linda Ronstadt, das sie dazu inspirierte, ihre eigenen Songs zu schreiben. Es war Mitte der neunziger Jahre, als es die nun schon durch Band-Erfahrung gereifte Musikerin nach Sydney zog, wo sie unter anderem die Musik