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Es werden Posts vom Januar, 2022 angezeigt.

Lars Bygdén - One Last Time For Love

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Lars Bygdén entfacht mit seiner Musik die Kraft der Liebe, die über den Tod hinaus reicht. Wer sich in der tieftraurigen Schwermütigkeit der Tindersticks um Stuart A. Staples wohl fühlt, der wird auch Lars Bygdén lieben. Bygdén suhlt sich mitunter in einer verzweifelten Aufrichtigkeit, die betroffen macht und zu Herzen geht. Der Musiker schmückt dann diese innigen Kollektionen mit spirituell anmutenden Gesangspassagen aus, die einen geweihten Gospel-Touch in seinen orchestralen Dark-Folk hineintragen. Wie das Vorgängeralbum "Dark Companion" aus 2018 ist auch "One Last Time For Love" eine öffentliche Trauerbewältigung, denn die Platte hat Lars Bygdén wieder seiner Frau gewidmet, die 2017 an Krebs starb.   Credit: Johan Bergmark "Das Album macht dort weiter, wo mein vorheriges Werk "Dark Companion" endete. Nach der Beerdigung meiner Frau. Wenn Verwandte und Freunde endlich wieder in ihr normales Leben zurückgekehrt sind, nachdem sie ihre Kräfte um mic

Albert Luxus - YinYin

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Kein Yin & Yang, sondern ein YinYin bestimmt derzeit die Weltordnung. Eines vorweg: Es gibt keinen Albert Luxus. Jedenfalls nicht in der Formation, die unter diesem Namen Musik macht. Albert Luxus ist nämlich ein 2009 in Köln gegründetes Duo, bestehend aus Matthias Albert Sänger (Sänger (!) und Multiinstrumentalist) und Andreas Kiwitt (Schlagzeug).  Auf den ersten beiden Alben wurde noch in Englisch gesungen, erst 2018 erschien die erste deutschsprachige Veröffentlichung mit der kurioserweise englisch betitelten EP "TeaTimeHoney". Diese Verdrehung der Sprachebenen ist schon ein wenig skurril, zumindest klingt das nach einem sympathisch-schrägen Humor. Nach dem ersten Album mit deutschen Texten ("Diebe", auch aus 2018) folgte am 26. November 2021 die Download-Version des Nachfolgers "YinYin" und im Januar 2022 soll eigentlich die Vinyl-Ausgabe folgen, sofern sich die Lieferschwierigkeiten des Papiers und der Kartonagen beheben lassen. Beim Album-Titel &

Palace - Shoals

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Angst isst die Seele auf - wenn man ihr nicht die Bedrohlichkeit nimmt.  Palace bewegen sich in einer Parallel-Welt der Musik-Richtungen, denn sie sind nicht eindeutig zu greifen. Die Musiker bauen Versatzstücke, die sich quer durch die Pop-Kultur ziehen, in ihren Sound ein und wirken dabei sowohl zugänglich wie auch verschlossen. Die 2012 in London gegründete Band Palace ist nicht mit dem Ensemble gleichen Namens von Will Oldham (alias Bonnie "Prince" Billy ) zu verwechseln. Das englische Quartett besteht derzeit aus dem Frontmann Leo Wyndham (Gesang, Gitarre) sowie Rupert Turner (Gitarre), Will Dorey (Bass) nebst Matt Hodges (Drums, Percussion) und setzt sich auf "Shoals", dem dritten Album der Formation, mit dem Thema Angst und ihre Auswirkungen auf die Menschen auseinander. Die Künstler kapitulieren allerdings nicht vor diesem mächtigen Gefühl, sondern arrangieren sich mit dem oft zur geistigen und körperlichen Blockade führenden Zustand. Die beklemmende Emotio

Blow - Shake The Disease

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Blow erzeugen auf "Shake The Disease" aufreizende, unter Umständen sogar heilsame Klänge, die nicht verschreibungspflichtig sind.  Wo ein Anfang ist, muss auch ein Ende sein. Und so ist zu vermelden, dass sich die Formation Blow aus Frankreich schon vor der Veröffentlichung ihres zweiten Albums "Shake The Disease", das am 14. Januar 2022 erscheint, aufgelöst hat. Quentin Guglielmi (Texte und Gesang), Thomas Clairice (Synthesizer und Bass) und Jean-Etienne Maillard (Gitarre) geben interne Differenzen für das Aus an, erklären aber auch, dass sie weiterhin unabhängig voneinander schöpferisch tätig sein wollen. Dennoch ist die Trennung bitter, denn das neue Werk präsentiert klug durchdachte, saftig produzierte Kompositionen mit Schwung und Tiefgang. Diese Kombination versprach interessante Zukunfts-Aussichten. Credit: Ella Herm "Meguro" ist ein Stadtteil von Tokyo. Dazu lässt sich jedoch weder aus dem kryptischen Text noch aus dem offiziellen Video zu dem Lied

Jahresbestenliste 2021

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Wenn es stimmt, dass schwierige Zeiten bei kreativen Menschen besondere Leistungen auslösen können, dann müsste 2021 ein herausragendes Musikjahr geworden sein. Und in der Tat gab es viele außergewöhnliche Alben und Songs zu bestaunen, viel mehr als dieser kleine subjektive Überblick in der Lage wäre aufzuzeigen. Deshalb empfiehlt "Lost & Found: Musik ohne Grenzen" generell und speziell die Seite  " Jahres Top Ten 2021 "  des  erfahrenen, hochqualifizierten  Buchautoren  Günter Ramsauer  zur weiteren, wesentlich ergänzenden Orientierung . Lost & Found: Musik ohne Grenzen präsentiert: Die Platten des Jahres 01. Peter Hammill - In Translation Peter Hammill in ungewohnter Mission. Der Van Der Graaf Generator -Chef hat in seiner über 50 Jahre dauernden Karriere bislang nur sehr wenige Fremdkompositionen aufgenommen, da ist es schon ungewöhnlich, dass er mit "In Translation" nun ein ganzes Album mit Cover-Versionen vorgestellt hat. Und dazu gehören nich