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Es werden Posts vom Juli, 2021 angezeigt.

Martin Tingvall - When Light Returns

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  Pur, gefühlvoll und virtuos wird von Martin Tingvall die Rückkehr des Lichts beschworen. "When Light Returns" ist eine reine Piano-Solo-Platte. Martin Tingvall kann auch unter diesen Bedingungen eine dreiviertel Stunde mit Stücken füllen, die vom introvertierten Jazz und von der romantischen Klassik beeinflusst sind, ohne zu langweilen. Das können nur wenige Künstler, Keith Jarrett zum Beispiel, der leider aus Alters- und Krankheitsgründen keine Musik mehr machen kann. Aber es gibt ja Martin Tingvall, der Mann der vielen Kontakte und unterschiedlichen Projekte und Perspektiven, der Stille effektvoll mit wirksamen Emotionen füllen kann. Tingvall wurde 1974 in Schweden geboren. Er ist ein studierter Musiker mit Abschluss, wobei die Fächer Jazzklavier, Komposition und Improvisation Schwerpunkte seiner Ausbildung darstellten. Nach seinem Diplom-Abschluss zog er 1999 nach Hamburg, wo er mit Musikern wie Udo Lindenberg, Gunther Gabriel, Orange Blue oder Inga Rumpf zusammenarbeite

Joshua Radin - The Ghost And The Wall

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  Ein Mann, eine Haltung und ihre konsequente Umsetzung. Über die Kraft der Musik ist schon viel geschrieben und philosophiert worden. Manche halten sie für esoterischen Quatsch, für andere ist die Aneinanderreihung von Tönen pures Lebens-Elixier. Die letztgenannte Position nimmt auch der Singer-Songwriter Joshua Radin aus Los Angeles für sich ein: "Ich sehe, wo ich heilen muss, und schreibe Songs darüber. Wie das Führen eines Tagebuchs ist das Songwriting für mich etwas sehr Persönliches. Es ist immer kathartisch, nicht nur zu schreiben, sondern auch auf Tour zu gehen und jeden Abend vor Leuten zu spielen. Bei jedem Projekt erlebe ich, wie sich die verletzlichsten Momente meines Lebens auf andere auswirken." Der 1974 in Shaker Heights, Ohio, geborene Joshua Radin ist kein Neuling im Musik-Geschäft. Seit 2004 hat er von seinen acht Alben und mehreren Singles mehr als eine Million Exemplare verkauft und über eine Milliarde Streams verzeichnet. Bekannt wurde er durch die Ausstr

Emma-Jean Thackray - Yellow

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Wenn Mut über Kalkül siegt, kann wahre Kunst entstehen.  Etwa die ersten 30 Sekunden eines unbekannten Musik-Stücks entscheiden bei vielen Menschen darüber, ob sie weiterhören möchten oder nicht. Wenn das so ist, dann wird Emma-Jean Thackray mit dem Opener "Mercury" ihres ersten Albums "Yellow" all diejenigen verschrecken, die mit Jazz so gar nichts am Hut haben. Eine mutige Wahl! Und schade für die Personen, die nicht die Geduld aufbringen, mehr anzuhören. Sie werden wohl nie erfahren, was sie aufregendes verpasst haben. Die Bandleaderin, Multiinstrumentalistin und Produzentin, die in Yorkshire/England geboren wurde und nun in London lebt, hat eine klare Linie und ein genaues Ziel vor Augen. "Ich wollte, dass die ganze Sache wie ein psychedelischer Trip klingt. Du legst den ersten Track auf, er führt dich fast eine Stunde lang durch diese intensive Sache, und dann kommst du auf der anderen Seite verwandelt wieder heraus", sagt Thackray über "Yellow&q

Too Slow To Disco: Yacht Soul - The Cover Versions

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Vorlagen aus dem West-Coast-Soft-Rock bestimmen die Auswahl der " Too Slow To Disco"-Reihe .  Schon den ultimativen Soundtrack für den Sommer gefunden? Wie wäre es mit etwas gepflegtem Soul, der mit jeder Menge süffigem Pop durchzogen ist, leicht und geschmeidig ins Ohr geht und dessen Melodien eventuell sogar bekannt sind? Dafür haben sich die Macher der " Too Slow To Disco "-Reihe etwas besonderes ausgedacht: Sie durchsuchten die unendlichen Weiten der Easy Listening-Archive nach Smooth-Soul, auf die das Ursprungs-Motto von 2014 passt: "A Compilation Series Of Late 70s Westcoast Yachtpop You Can Almost Dance To."  "Yacht Soul - The Cover Versions" ist trotzdem ungewöhnlich. Denn nachdem in der Frühzeit der Unterhaltungsmusik häufig afro-amerikanische Musiker von weißen Künstlern gecovert oder sogar illegal kopiert wurden, ist es hier so, dass schwarze Soul-, Funk- und R&B-Größen sich (legal) an den Ideen weißer Musiker bedienen. Und wie imm

Charli Adams - Bullseye

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Zu wertvoll, um im Electronic-Pop zu versauern.   Die Musikerin Charli Adams aus Alabama betreibt mit ihrem Debüt-Album "Bullseye" Vergangenheitsbewältigung. Sie rechnet mit ihrer Kindheit und Jugend in einem streng konservativen Elternhaus ab, das ihr keine Möglichkeit zur Entfaltung ließ. Erst nach ihrem Umzug nach Nashville konnte sie sich als Musikerin frei entwickeln. In ihrer neuen Heimat traf sie unter anderem auf Justin Vernon (Bon Iver), der sie förderte und ermutigte, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Beim Dart spielen verlieh Justin ihr den Spitznamen "Bullseye", der nun die ab 16. Juli 2021 vorliegende Platte ziert, welche von Dan Grech (Lana Del Rey) und Brian Kierulf (Lady Gaga) produziert und von Patrick Dillett (St. Vincent) gemischt wurde. Das ist eine hochkarätige Unterstützung, die zeigt, dass erfahrene, namhafte Künstler an das Talent von Charli Adams glauben. Glaube, Liebe und Hoffnung sind Grundlagen des spirituellen Lebens. Was aber, wenn diese