THE STRAY BIRDS - Magic Fire (2016)

THE STRAY BIRDS ist eine Americana-Formation, die seit 2010 aktiv ist. Mit ihrem neues Album MAGIC FIRE verfeinern sie die Kunst, traditionelle Töne zeitlos klingen zu lassen. 
The Stray Birds verpacken US-amerikanische Roots-Music frisch und bleiben trotzdem den Traditionen treu.
Vor „Magic Fire“ waren The Stray Birds ein Trio, bestehend aus Maya de Vitry (Geige, Gitarre, Banjo und Gesang), Charles Muench (Banjo, Bass und Gesang) sowie Oliver Craven (Geige, Gitarre, Mandoline und Gesang). Diese modernen Traditionalisten aus Lancaster County in Pennsylvania bereiten Folk und Bluegrass für die Gegenwart auf und ernteten damit schon Anerkennung beim versierten Fachpublikum. Mit ihrem fünften Album seit 2010 suchen sie jetzt neue Herausforderungen. Deshalb verpflichteten sie mit Larry Campbell (Bob DylanPaul SimonWillie Nelson) erstmals einen externen Produzenten, der durch seine Erfahrung und Übersicht sowie sein Einfühlungsvermögen passende alternative Wandlungen ausloten und möglich machen sollte. Zusätzlich nahm das Trio den Schlagzeuger Shane Leonard in sein Bandgefüge auf, um dem Sound noch mehr Dynamik und Durchschlagskraft zu verleihen.
Magic Fire - Stray Birds: Amazon.de: Musik
Beide Maßnahmen haben zu einem konzentrierten, von Entdeckergeist und sprudelnder Kreativität durchflutetem Ergebnis geführt: „Shining In The Distance“ sprüht vor Gospel-Verzückung und innig-kraftvoller gesanglicher Hingabe. Diese Zutaten lassen die raumfüllende Folk-Nummer ergreifend strahlen. „Third Day In A Row“ verpasst dem Folk eine luftige Note, ist eingängig und dennoch seriös. „Sabrina“ nimmt Tempo auf, wirkt ausgelassen und lädt zum Tanz in der Scheune ein. Ein unterschwelliger Cajun-Einfluss verleiht dem Track zusätzlichen Schwung. Geschmeidig-sehnsuchtsvoller Folk-Rock wird bei „Radio“ gefühlvoll von Maya de Vitry interpretiert und für „Where You Come From“ werden stumpfe Drum-Machine-Beats simuliert, die aber von einem echten Schlagzeug gespielt werden. Hier demonstrieren die Musiker, wie stilvoll sie moderne Mittel in uralte amerikanische Musiktraditionen überführen können, ohne dass sie sich wie Fremdkörper anhören.
„Fossil“ und „All The News“ sind Country-Folk-Balladen, die mit einem anderen Arrangement durchaus auch als Pop-Songs durchgehen würden und zum Beispiel gut ins Repertoire von Fleetwood Mac passen könnten. Der Mountain-Folk von „Hands Of Man“ erfährt durch die Rhythmusorientierung eine druckvoll-selbstbewusste Ausrichtung. Der perfekte Harmoniegesang sorgt dabei für Bodenhaftung. Mit „Somehow“ und „Mississippi Pearl“ werden tränentreibende Nummern geboten, die sentimental zu Herzen gehen. „Sunday Morning“ verbindet geschickt Swing mit Country- und Soft-Rock zu einem beschwingten Muntermacher und „When I Die“ fängt als kräftige A-cappella-Nummer an, pendelt sich dann aber als rollender Mid-Tempo-Rocker ein.
Obwohl die Wurzeln von The Stray Birds bei den Quellen des Americana-Sounds zu finden sind, klingen sie nie altbacken oder hinterwäldlerisch. Ihre Musik hat jugendliche Vitalität und wird leidenschaftlich sowie dynamisch abgestuft dargeboten, so dass nicht nur Fans von The Band oder Alison Krauss bei dieser Roots-Music-Qualitäts-Leistungsschau auf ihre Kosten kommen.
Aktuelle Bildmaterial gibt es leider nicht, aber eine ältere Aufnahme zur Orientierung:

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Waiting For Louise - Rain Meditation

Jahresbestenliste 2023

Lesestoff: Pop steht Kopf