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Es werden Posts vom September, 2024 angezeigt.

Sarah Davachi - The Head As Form'd In The Crier's Choir (2024)

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Sarah Davachi hat mit "The Head As Form'd In The Crier's Choir" einmal mehr ein schöngeistiges, psychoakustisches Klang-Konzept umgesetzt. Die Welt besteht aus Schwingungen, die auf uns einwirken. Positiv wie negativ. Die 37-jährige, in Kanada geborene Sarah Davachi beschäftigt sich in ihrer Kunst unter anderem damit, was Töne in uns auslösen können. "The Head As Form'd In The Crier's Choir" orientiert sich an dem antiken, griechischen Orpheus-Mythos und folgt bestimmten Regeln: Die sieben Kompositionen bestehen oft aus langgezogenen Tönen, die sanft, manchmal kaum merklich pulsieren. Es ist, als würden sie atmen, also lebendig sein. Diese alternativ ausgelegte Ambient-, Drone- oder Minimal-Art-Musik folgt keinem Rhythmus, weist keine Melodien auf, besitzt keine Refrains. Sie ist nicht aggressiv oder anbiedernd und setzt sich ausschließlich aus unterschiedlich gestimmten Vibrationen zusammen. "Prologo",  "The Crier`s Choir" und  &

Tindersticks - Soft Tissue (2024)

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Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Die Tindersticks sind nicht mit wenigen Worten zu beschreiben oder zu begreifen. Sie sind Sound-Künstler, um nicht zu sagen bildende Künstler. Denn ihre Musik ist als Gesamtkunstwerk aus Tönen, Texten, Emotionen und deren Zusammenspiel zu sehen. Kontraste und gleichbleibende Wiedererkennungswerte spielen bei der Konstruktion der Kompositionen genauso eine wichtige Rolle wie Experimente und harmonische Komponenten. Manie und Depression sind die Eckpunkte, zwischen denen sich die intensiv übertragenen Gefühlsäußerungen abspielen. Das Aushängeschild der Gebilde ist dabei stets der erschütternd sensible Gesang von Stuart A. Staples , der die Gruppe unverwechselbar macht. Seine sonor-nasale, ausdauernd leidende Stimme besitzt eine unermüdliche Neigung dazu, aus einer konstruktiven Melancholie heraus Kraft zu schöpfen. Dabei bringt Staples auf köstliche Weise triefend-herzzerreißend schöne Töne hervor, die jeden Sensiblen zu Tränen rühren k

Nada Surf - Moon Mirror (2024)

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Nada Surf bereiten Power-Pop-Fans mit "Moon Mirror" 44 glückselige Minuten. Und das gilt nicht nur für die in Adrenalin getränkten Stücke, sondern auch für die Balladen. Nada Surf versetzen die Hörerschaft in einen euphorischen Rauschzustand, der durch hingebungsvolle Empathie noch zusätzlich bereichert und aufgewertet wird. Aber der Reihe nach: Die New Yorker Musiker Matthew Caws und Daniel Lorca kennen sich schon seit Kindheitstagen, spielten zusammen in Schülerbands und gründeten 1993 Nada Surf. Der Name ist ein spanischer Begriff für den Weg heraus aus einer Depression. Nach einigem Veröffentlichungs-Wirrwarr erschien der erste Longplayer "High/Low" im Jahr 1996 und warf gleich die Hit-Single " Popular " ab. 1998 folgte das zweite Album " The Proximity Effect " und mit " Let Go " aus 2002 etablierte sich die Band endgültig als hochkarätige Indie-Pop-Formation mit Hang zum Pop-Punk und einem Sinn für ausgefeilte Kompositionen. Bis 20