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Song des Tages: Rhonda - The More We Are Together (2024)

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Ein altes Sprichwort besagt, dass man aufhören soll, wenn es am schönsten ist. Ob das allerdings auch auf die Karriere-Entwicklung von Rhonda zutrifft, kann nicht genau ermittelt werden. Aber zumindest hat die Band beschlossen, sich zu trennen. Und das in aller Freundschaft. Mit einer Abschiedstour und dem Abschieds-Song "The More We Are Together" im Gepäck. Die Auflösung der Trashmonkeys im Jahr 2012 war der Ausgangspunkt zur Gründung von Rhonda, weil deren Musiker die Basis für eine Neuorientierung bildeten. Die Bassistin Milo Milone übernahm fortan den Gesang bei der musikalisch anders ausgerichteten Formation. Statt Garagen-Rock und Pop-Punk legte Rhonda ein Hauptaugenmerk auf Soul, Pop und Roots-Rock, nicht selten im Gespann mit einer dunklen Färbung.  Das Debütalbum " Raw Love " erschien 2014. Es folgte " Wire " im Jahr 2017, " You Could Be Home Now " kam 2019 raus und " Forever Yours " wurde 2023 veröffentlicht. Rhonda besteht a

Roosmarijn - Wide Open Space (2024)

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Vom Geheimtipp zum Superstar? Nichts ist unmöglich bei der konstant hohen Qualität, die Roosmarijn mit "Wide Open Space" abliefert! Die 29-jährige hauptamtliche Sängerin und an der Klassik geschulte Bratschistin Roosmarijn Tuenter aus Arnhem in den Niederlanden legt mit "Wide Open Space" ihr erstes Volle-Länge-Album vor. Bisher gab es nur die EP "Inside Out" aus 2019 von ihr zu hören. Für die reichhaltig und kreativ untermalte Umsetzung des aktuellen Werkes standen elf Musikerinnen und Musiker zur Verfügung, die mit Roosmarijn zu einer homogenen Einheit verschmolzen. Die dabei erzeugte Musik speist sich aus etlichen Stilen, besonders ragen dabei malerischer Dream-Pop und psychedelischer Folk-Jazz sowie hypnotische Minimal-Art Strukturen hervor. Diese drei Bestandteile sorgen beim Opener "Outside" dafür, dass der Song mal verträumt in den Wolken hängt, dann wieder geerdet einem festen, monoton ablaufendem Rhythmus folgt, um sich außerdem plötzlic

Scott Matthew - A Small Conduit Of Great Affairs (2024)

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Der feinfühlige Poet und Interpret Scott Matthew huldigt mit "A Small Conduit Of Great Affairs" ein zweites Mal seinen Lieblingsliedern. Der Singer-Songwriter Scott Matthew aus Australien, der bereits seit kurz nach der Jahrtausendwende musikalisch aktiv ist, versteht nicht nur das Entwickeln von eigenen Songs als kreative Leistung, sondern auch das Interpretieren von Kompositionen anderer Musikerinnen und Musiker. Entsprechend bringt er seine Gefühle und Sichtweisen in die ausgewählten Lieder ein, die für ihn eine besondere Bedeutung haben. Und das sind nicht etwa nur Stücke von Künstlern, die im weitesten Sinne dem Americana-Genre zuzuordnen sind, wie Bob Dylan , sondern es gehören auch Mainstream-Hit-Lieferanten wie Rihanna dazu. Was macht ein Künstler, wenn er bemerkt, dass die Themen, die ihn bisher inspiriert haben, nicht mehr die Leidenschaft in ihm auslösen, die es braucht, um tief empfundene, individuell einzigartige Arbeiten zu ermöglichen? Er kann diesen Zustan

Romie - Partysongs For The Downcast (2024)

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Sie bewahren das musikalische Vermächtnis des Americana-Sounds und tragen eine attraktive Geborgenheit im Herzen: Romie liefern mit "Partysongs For The Downcast" einen idealen Soundtrack für sensitiv veranlagte Feingeister ab. Das Herzstück jeder Komposition auf "Partysongs For The Downcast" ist der sauber abgestimmte, unwiderstehlich verlockende Gesang von Paula Klee und Jule Heidmann, die sich als Duo Romie nennen. Die beiden künstlerisch veranlagten Frauen lernten sich 2013 beim Musikstudium in Frankfurt am Main kennen und bemerkten schnell, dass sie über die gleiche Wahrnehmung verfügen, wenn es um die Vorstellung von klanglich umzusetzenden Emotionen geht. Das erste öffentlich präsentierte Resultat dieser Zusammenarbeit war die EP "Favourite Attic" in 2017. 2020 folgte mit " Trust In The You Of Now " das erste gemeinsame Album.  Auf dem zweiten Longplayer werden die Ladies von dem Gitarristen Tino Rühlemann, dem Organisten und Pianisten Aaro

Olicía - Out Of The Blue (2024)

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Und plötzlich ergeben die Einzelteile einen übergeordneten Sinn: "Out Of The Blue" von  Olicía  ist ein Musterbeispiel für intelligente, zugängliche und anregende Multi-Media-Kunst. Fama M’Boup und Anna-Lucia Rupp, die für das Projekt Olicía zusammenfanden, haben eine präzise Vorstellung davon, was sie mit welchen Mitteln in ihrer Musik ausdrücken möchten. Die treffende Beschreibung der Fertigkeiten, die auf ihrer Homepage zu lesen ist, gibt einen bildhaften Überblick darüber ab, was von ihnen erwartet werden darf: "Die Musik von Olicía bewegt sich im Spannungsfeld zwischen menschlicher Stimme, akustischen Instrumenten, freier Improvisation und dem Einsatz moderner elektronischer Möglichkeiten. Irgendwann gaben sie ihr den Genrenamen „elektronischer handgemachter Loopjazz“. Fragmentierter, elektronischer Soul, verspielter, mehrsprachiger Global-Pop, fragile Folk-Momente und ein dem Jazz entlehnter Improvisationsansatz innerhalb einer festen Struktur. All diese disparaten

Amyl And The Sniffers - Cartoon Darkness (2024)

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Frechheit, Provokation und ungezügelter Garagenrock: Bei "Cartoon Darkness" von Amyl And The Sniffers schlägt das Rock & Roll-Herz oft im deftigen Krawall-Takt. Auch Krach machen will gelernt sein. Nur einfach rotzig, böse oder laut zu sein, nützt alleine wenig, um nachhaltig eindrucksvolle Musik zu erzeugen. Damit dem Underground-Rock provokant-aufklärende Inhalte und nachhaltig wirksame Strukturen verliehen werden können, gehören Verstand und Einfühlungsvermögen immer zur Gestaltung dazu. Oder um es auf einen Nenner zu bringen: man muss griffige, aufwühlend-emotionale Songs schreiben und druckvoll-packend umsetzen können, um Herz, Hirn und Bauch in Flammen zu versetzen. Und das gelingt dem Quartett um Sängerin Amy Taylor trotz oder wegen eines hohen Trash-Faktors in aller Regel. Amyl And The Sniffers bestehen neben Amy Taylor noch aus dem Gitarristen Declan Mehrtens, der einen Großteil der Kompositionen auf dem neuen Werk mitzuverantworten hat, aus Gus Romer am Bass und

Katie Gavin - What A Relief (2024)

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Nur nicht lockerlassen: "What A Relief" von Katie Gavin erweist sich mit etwas Geduld als ein verlässlicher und interessanter Begleiter. "What A Relief" ist das erste Album, das Katie Gavin unter eigenem Namen veröffentlicht. Dabei ist die aus Illinois stammende Musikerin unter Eingeweihten längst keine Unbekannte mehr. Denn sie fungiert als Sängerin und Komponisten des Damen-Trios MUNA, das sich 2013 in Los Angeles gründete und bislang drei Alben herausbrachte. Ihre Musik bezeichnen die Ladys auf ihrer Bandcamp-Seite als "kraftvoll und politisch, gezeichnet von Narben aus Sucht, Missbrauch und Isolation." Ebenfalls auf Bandcamp bewirbt Katie ihr Debüt in allen Schattierungen, die es musikalisch und textlich zu bieten hat: ""What A Relief" bedient sich der unvorsichtigen Selbstbeherrschung und des bodenständigen Pop-Gefühls von Sängerinnen wie Alanis Morissette und Fiona Apple und nutzt deren Hartnäckigkeit als Leitstern für die eigene Re