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Es werden Posts vom April, 2025 angezeigt.

ELSA - Jump! (2025)

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Mit einem mutigen Sprung hinein ins gewagt-befreiende Vergnügen. Das Verb "springen" unterstellt eine Veränderung, räumlich oder mental, wenn man unter anderem an den Ausdruck "über den eigenen Schatten springen" denkt. Man kann auch vor Freude in die Höhe springen, also überschwänglich reagieren und so aus dem Rahmen von Normen und Konventionen fallen. Oder man gelangt durch einen beherzten Sprung aus einer heiklen Situation, wagt also den Sprung ins Ungewisse. Das sind alles Redewendungen, an die die Songs von "JUMP!" angelehnt werden können. "Jump!" ist das zweite Album (nach " A Day On Solid Ground " aus 2023) des Quartetts ELSA mit Stammsitz in Wien. Die Formation besteht aus der umtriebigen Namenspatin Elsa Steixner (die "Jazz & Pop" in den Niederlanden studierte) und ihren Kollegen Julian Bazzanella (Klavier), Jacob Lang (Kontrabass) und Daniel Louis (Schlagzeug). Für "Jump!" gab es noch Verstärkungen an ...

Eli Greenhoe & Hans Bilger - Orchids (2025)

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"Orchids" vereint würzige Harmonie, innere Spannung und belebende Kakophonie zu einer intimen Koexistenz. Eine Zusammenfassung: "Orchids" enthält sensible Pop-Songs, die in voller Blüte stehen, oft ein meditatives Flair verbreiten, verspielt agieren oder mit aufrüttelnden Elementen versehen wurden. Sie besitzen Momente von erlesener Schönheit, offenbaren kreative Ausgelassenheit und verblüffen durch kluge, betörende Arrangements. Mit: "Das Ziel dieses Albums war es, berührende, prägnante Songs in eine große, imaginäre Welt der Orchestrierung und Textur einzubetten, die sowohl unmöglich groß als auch exquisit detailliert ist", erklären Eli Greenhoe & Hans Bilger die Konzeption ihrer Kompositionen. Eine ausführliche Betrachtung: In magischen Momenten ist Musik hören wie das Verschmelzen mit dem Universum, wie das Eintauchen in Gefilde, die vorher unbekannt waren und plötzlich ihre verborgendsten Geheimnisse preisgeben. Die Töne tanzen im Hirn herum und s...

Bon Iver - SABLE, fABLE (2025)

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Zwei Abschnitte, ein Konzept: Justin Vernon komprimiert die aussagekräftigen Klänge von "SABLE, fABLE" zu einem Abbild seines Umbruchs vom Schatten zum Licht. Justin Vernon aus Wisconsin, der sein künstlerisches Vehikel Bon Iver nennt, konnte sich zu einem Synonym für introvertiertes Liedgut etablieren, das meistens karg instrumentiert, seltsam arrangiert und/oder elektronisch verändert dargeboten wird. Angefangen hat alles im Jahr 2008 mit " For Emma, Forever Ago ", einem Werk, das in gerader Linie von Nick Drake oder Elliott Smith hinsichtlich seiner verletzlichen Intimität abstammen könnte. Es wurde jahreszeitlich dem Winter zugeordnet. Das nächste ganze Album, das schlicht " Bon Iver " betitelt wurde, kam aufgeräumt-optimistischer daher. Es sollte den Frühling symbolisieren und Vernon ließ sich drei Jahre Zeit für die Realisierung. Danach gab es weiterhin längere Veröffentlichungspausen zwischen den Alben: " 22, A Million " (steht für den S...

Valerie June - Owls, Omens, And Oracles (2025)

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Wer braucht schon Kategorisierungen? Valerie June pulverisiert jeden Versuch, ihre Musik in Schubladen einzuordnen.   Es gibt sie immer wieder, diese beglückenden Momente, in denen Talente aufgrund ihrer den Raum einnehmenden Präsenz, ihrer zärtlichen oder bestimmenden Wucht und ihrem Einfallsreichtum verblüffen. Dazu gehört auch die 1982 in Jackson, Tennessee, geborene Künstlerin Valerie June Hockett, die schon über zwei Jahrzehnte lang professionell Musik macht und mit "Owls, Omens, And Oracles" am 11. April 2025 ihr sechstes Album unter eigenem Namen herausbringt.   Nichts im Leben kann den Lerneffekt durch Erfahrungen ersetzen. Ob diese jetzt im Privaten durch unterschiedliche Wechselfälle im familiären Umfeld entstehen oder im Beruf durch die Bereicherung, die von vielen Kontakten ausgeht. Beide dynamische Situationen formen Einstellungen und Erkenntnisse maßgeblich. Im Privatleben hat Valerie June massive Veränderungen durchgemacht. Sie konnte zeitweise ein gutbürgerlic...

Frank Popp Ensemble - Waves (2025)

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So locker-luftig und einfallsreich kann Groove-Pop sein.  Vor zwei Jahren brachte das Frank Popp Ensemble nach 14 Jahren Veröffentlichungspause das Album " Shifting " auf den Markt. Vorausgegangen war 2021 eine Hommage an das Musiker-Kollektiv, die unter dem Namen " Under Covers " erschien. Sie belegte, dass das Frank Popp Ensemble trotz des Rückzugs aus dem Medienrummel immer noch gefragt und beliebt war. Das ist nach solch einer langen Abstinenz nicht selbstverständlich und gelingt nur, wenn hochkarätiges, zeitloses Material hinterlassen wird, welches nach einer Fortsetzung verlangt.   "Shifting" war hochwillkommen und qualitativ einmal mehr sehr überzeugend. So gilt es jetzt, mit "Waves" die Legendenbildung voranzutreiben und auszubauen. Der Veröffentlichungstermin ist mit dem 11. April 2025 gut gewählt, denn im Frühling steigt auch die Lust auf Partys und gepflegte Chill-Outs mächtig an. Popps Mischung aus Funk, Soul, Adult- und Power-Pop pas...

Mette Juul - Thank You & Other Stories (2025)

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Jazz ist für Mette Juul kein Stil-Käfig, sondern eine Grundorientierung und ein Sprungbrett für persönlich motivierte Sound-Exkursionen. Jazz ist kompliziert. Jazz ist anstrengend. Jazz ist unterkühlt. Jazz ist elitär. Jazz ist verkopft. Kommt drauf an, welches Sub-Genre gewählt wird und wer ihn interpretiert. Auf die Komponistin, Sängerin und Gitarristin Mette Juul trifft jedenfalls keine der zuvor genannten Vorurteile und Beschreibungen zu. Ist es denn überhaupt alles Jazz zu nennen, was uns die Dänin mit "Thank You & Other Stories" unterbreitet? Nicht unbedingt im traditionellen Sinne und schon gar nicht durchgängig. Ein Singer-Songwriter-Charakter mit Ausflügen ins Folk- und Pop-Lager ist zumindest omnipräsent und nistet sich kuschelig in die Arrangements der Songs ein, sodass ein eventuelles Schubladendenken bedenkenlos und wohltuend beiseitegelegt werden kann. Mette Juul veröffentlichte mit "Coming In From The Dark" im Jahr 2010 ihr erstes Album. Bei den A...