DeWolff - Roux-Ga-Roux (2016)

Die 70er Jahre haben einige herausragende Hard-, Heavy- und Southern-Rock-Platten hervorgebracht. Diese Tradition wird jetzt eindrucksvoll mit ROUX-GA-ROUX von DeWolff fortgesetzt. Die Gruppe aus den Niederlanden überzeugt mit einem ausgereiften sumpfig-fiebrigen Rock-Album, das den Soundg ihrer Vorbilder in die Jetztzeit transferiert, ohne dabei angestaubt zu klingen. 

Willkommen zurück in den Siebzigerjahren: Southern-, Heavy- und Hard-Rock feiern bei DeWolff eine brodelnde, schwüle Wiederkehr.

DeWolff bringen eine fiebrige Voodoo-Stimmung zurück in den Rock & Roll. Dr. John, der Hohepriester aus New Orleans, stand hierbei Pate. Auch Tony Joe WhiteThe Black Crowes und The Black Keys haben Spuren hinterlassen. „Roux-Ga-Roux“ führt mit einer sumpfigen Ouvertüre in das Geschehen ein. Scheppernd-mystischer, groovender Rock & Roll zeichnet sich schemenhaft ab.
DeWolff - Roux-Ga-Roux
Eine grollende Orgel, satte Gitarren-Licks sowie feurige Southern Blues- und Soul-Gesänge holen für „Black Cat Woman“ die Geister der Black Crowes und Black Keys um Dan Auerbach ins Boot. In der Ferne feiern die Allman Brothers Band und Lynyrd Skynyrd ein Boogie-Fest und anmutige Soul-Stimmen säumen den Weg.
Der gediegene, coole Funk von Little Feat aus der „Dixie Chicken“-Ära (1973) findet seine Entsprechung bei „Sugar Moon“, einem heißen Tanz im giftigen Blues-Sumpf. Eine Jon Lord-Gedächtnis-Orgel lässt dann beim melodischen Hard-Rock von „Baby`s Got A Temper“ an Deep Purple denken.
Aus einer Jam-Session heraus wird „What`s The Measure Of A Man“ zu einer psychedelischen Blues-Nummer entwickelt. Bläser verleihen dem Konstrukt Konturen und sorgen für eine Soul-Funk-Grundierung. Die Melodie kann sich leider trotzdem nicht richtig durchsetzen. „Easy Money“ ist dann bester West Coast Rock in der Tradition der Steve Miller Band und für „Lucid“ wird rhythmusbetonter Southern-Rock mit Reggae-Zutaten versehen.
Swingenden Southern-Pop mit einer raffinierten Melodieführung gibt es bei „Stick It To The Man“ zu hören. Das klingt, als würde Creedence Clearwater Revival auf Leon Russell treffen und gemeinsam „Bitch“ von den Rolling Stones spielen.
Wir bleiben in den Südstaaten der USA: Die Soul-Ballade „Tired Of Loving You“ wird mit ausufernden, leidenschaftlichen Gitarren- und Orgel-Einlagen versehen. Auch der Gospel-Funk-Rock „Love Dimension“ bekommt ein kreischend-fauchendes Orgel-Solo verordnet, bevor der Abspann „Toux-Da-Loux“ mit einem ausschweifenden, überflüssigen Schlagzeug-Solo aufwartet.
DeWolff haben ein authentisches, psychedelisches Southern-Rock- und Blues-Album mit reichlich schwüler, geheimnisumwitterter Energie geschaffen. Da erstaunt es doch sehr, dass das Trio nicht aus dem Süden der USA, sondern aus den Niederlanden stammt. Den jungen Holländern ist mit ihrem sechsten Album „Roux-Ga-Roux“, was übersetzt Werwolf bedeutet, ein Meisterstück der Blues-infizierten Rock-Musik gelungen, mit dem sie internationale Anerkennung erhalten sollten.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Waiting For Louise - Rain Meditation

Jahresbestenliste 2023

Lesestoff: Pop steht Kopf