2016 ist vorbei und es wird überall Bilanz gezogen.

2016 

ist vorbei und es wird überall Bilanz gezogen. Musikalisch gab es wie immer positive Überraschungen und Talente zu entdecken, von denen hoffentlich auch in der Zukunft noch was zu hören sein wird.

Ergänzend seien noch ein paar Hoffnungen für 2017 formuliert:
Schön wäre es, mal wieder was von Tom Waits, David Sylvian oder Mark Hollis (ex-Talk Talk) zu hören. Die Entwicklung von Belle And Sebastian von einer introvertierten Indie-Folk-Kapelle zu einem universellen Pop-Projekt war auch als Konzertereignis höchst beeindruckend. Hoffentlich gibt es 2017 mehr davon!

Außerdem wünsche ich mir häufiger Stilverwirbelungen wie z.B. Country-Soul, Country-Funk, Folk-Reggae oder Soul-Jazz.

Es würde mir sehr gefallen, wenn sich im TV eine neue Musiksendung etablieren könnte, die sich auch um „Geheimtipps“ kümmert.

Dann warte ich noch auf eine CD-(Wieder-)Veröffentlichung der Werke von Paul Pena, dessen „Jet Airliner“ 1977 von Steve Miller gecovert wurde. Auch die beiden Platten des großartigen Country-Folkers Michael Dinner („The Great Pretender“, 1974 und „Tom Thumb The Dreamer“, 1976) warten noch auf eine Erstausgabe auf CD.

Die Discographie von Little Feat sollte durch klangliche Überarbeitung und Hinzufügung von Bonustracks aufgewertet werden und vielleicht gibt es 2017 ja auch die ersehnte und nicht ganz abwegige Zusammenarbeit zwischen Nick Cave und Mark Lanegan. Dann gäbe es wahrscheinlich einen heißen Anwärter auf das eindringlichste Singer-Songwriter-Album des Jahres.

Weitere große Hoffnungsträger auf herausragende Musik sind außer den hier schon genannten Namen unter anderem: Jason Isbell, Prefab Sprout, Jochen Distelmeyer, Niels Frevert, Fat Freddy`s Drop, Elvis Costello, Scott Walker, Ryan Adams, Eska, Julia Holter, Jay-Jay Johanson, Matthew E. White, Laura Marling, Bill Callahan und das Einar Stray Orchestra.


Das Musik-Jahr 2016 von Heino Walter
Meine Top 10-Alben
1. „Fever Dream“ von Ben Watt

2. „Autumn“ von Chatham County Line

3. „Do Not Disturb“ von Van Der Graaf Generator

4. „Golden Sings That Have Been Sung“ von Ryley Walker

5. „Heart Like A Levee“ von Hiss Golden Messenger

6. „Meanderlust“ von Randweg

7. „Life Is Long“ von Rodrigo Leão & Scott Matthew

8. „Paradise“ von The Wood Brothers

9. „Where Is Piemont“ von Malky

10. „Blackstar“ von David Bowie
Diese 5 Alben haben mich enttäuscht

1. „This House Is Not For Sale“ von Bon Jovi

2. „Walls“ von Kings Of Leon

3. „Wrong Crowd“ von Tom Odell

4. „Can`t Touch Us Now“ von Madness

5. „Live! Greatest Hits From Around The World“ von ZZ Top
Meine 5 Lieblingssongs

1. „Hunger Is A Dream You Die In“ von Daniel Romano (aus dem Album „Mosey“)

2. „Told I Must Die“ von Malky (aus dem Album „Where Is Piemont“)

3. „Eulogy“ von Get Well Soon (aus dem Album „Love“)

4. „One More Night“ von Michael Kiwanuka (aus dem Album „Love & Hate“)

5. „Forget Me Not“ von Myles Sanko (aus dem Album „Just Being Me“)
Mein Musik-Jahr 2016

2016 war ein schlechtes Musikjahr, weil viele prägende Künstler von uns gegangen sind. Musikalisch war es jedoch sehr ergiebig. Ich fand meine Perlen wie fast immer abseits vom Mainstream. Platz 1 gebührt dabei Ben Watt, dessen drittes Album „Fever Dream“ genauso wie Ryley Walkers „Golden Sings That Have Been Sung“ (Platz 4) den Folk-Jazz solcher stilbildenden Musiker wie Tim Buckley, John Martyn oder der Band Pentangle originell aufleben lässt. Das altehrwürdige Americana-Genre spuckt beharrlich neue herzzerreißende Meisterwerke aus. Chatham County Line (Platz 2), Hiss Golden Messenger (Platz 5) und The Wood Brothers (Platz 8) sind eindrucksvolle Beispiele für eine sich ständig in Bewegung befindende Musik-Richtung.
Van Der Graaf Generator um Peter Hammill sind eine Klasse für sich. Die Kategorien Prog- oder Art-Rock beschreiben nicht ausreichend, was bei dieser Musik alles passiert. Erstaunlich ist, dass sich die drei verbliebenen Musiker nach fast 50 Jahren im Geschäft nochmal zu solch einer konzentrierten, niveauvollen Leistung aufgerafft haben. Großer Respekt! Das experimentelle Duo Randweg schickt sich an, eine ähnliche Ausnahmestellung in der Musik erreichen zu können. Sie bleiben auf jeden Fall in meinem Radar. Das gilt natürlich auch für das großartige Pop-Duo Malky, das mit „Where Is Piemont“ ein wunderschönes sinfonisches Soundgemälde abgeliefert hat. Rodrigo Leão & Scott Matthew konnten schon getrennt voneinander überzeugen, zusammen ergibt ihre Kunst mehr als die Summe ihrer Teile. David Bowie hat trotz schwerer Krankheit und dem Tod vor Augen mit „Blackstar“ eines seiner anspruchsvollsten Werke abgeliefert und nicht nur mit der Musik, sondern auch im Artwork für neue Ideen und Rätsel gesorgt. Eigentlich müsste mindestens eine Top 20 her, um auch nur halbwegs die vielen Alben zu ehren, die 2016 heftig berührt, erstaunlich angeregt und individuell bezaubert haben.

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