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Es werden Posts vom August, 2024 angezeigt.

Verborgene Plattenschätze: King Crimson - Discipline (1981)

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King Crimsons Reinkarnation von 1981 fällt mit "Discipline" sowohl zeitgemäß als auch retrospektiv aus. Robert Fripp hatte seine vom Ende der 1960er-Jahre bis Mitte der 1970er-Jahre erfolgreich agierende Künstlervereinigung King Crimson 1981 namentlich und Tonträger-technisch auferstehen lassen. Charakteristisch für die Gruppe war immer, dass man von LP zu LP neue Wege beschritt und dadurch auch oft die beteiligten Musiker wechselten - das galt auch für das Reunion-Album "Discipline". Bei "Discipline", dem achten Album der Formation, bestand die Band aus der einzigen Konstante und dem Mastermind Robert Fripp (Gitarre), dem ex- David Bowie -, ex- Frank Zappa - und ex- Talking Heads -Sideman Adrian Belew (Gesang und Gitarre). Bill Bruford aus der letzten King Crimson -Besetzung am Schlagzeug und Tony Levin am Bass, der unter anderem für Jazz-Flötist Herbie Mann und Peter Gabriel tätig war, komplettierten die Besetzung. Die Kompositionen schöpften 1981 aus

Susanna - Meditations On Love (2024)

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Susannas Überlegungen zur Aufrechterhaltung von Liebe wurden von Selbstreflexionen und Assoziationen geprägt. Ist jegliche Art von Musik Gebrauchsmusik? Es gibt Verbrauchs-fördernde Töne, die das Konsumverhalten beeinflussen sollen. Es gibt aus psychologischen Gesichtspunkten erschaffene, beruhigende Klänge, um den Menschen beispielsweise die Angst beim Fahrstuhl fahren zu nehmen. Es gibt Telefonwarteschlangenberieselung, die die Leute in der Leitung halten soll (das funktioniert eigentlich nie, weil das Gedudel permanent nervt). Es gibt extrem einfach strukturierte Lieder, die für gute Laune bei Personen sorgen sollen, die sich eigentlich gar nicht ernsthaft für Musik interessieren. Diese dienen dann oft zur Ablenkung von zumeist stupiden Tätigkeiten, wie Auto fahren oder Hausarbeit. Und es gibt Kompositionen, die bei der Beschäftigung mit ihnen die Seele fliegen lässt. Sie sorgen dafür, dass Emotionen Purzelbäume schlagen und der Verstand in Schwingungen gerät. Was bestenfalls zu bew

Song des Tages: Cherry Ghost – Clear Skies Ever Closer (2014)

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Wenn der Himmel so nah ist... Der britische Songwriter, Sänger und Gitarrist Simon Aldred übernahm 2007 für sein erstes Album "Thirst For Romance" in Anlehnung der Verwendung des Ausdrucks „Cherry Ghost“ in Wilcos „ Theologians “ (aus: „A Ghost Is Born“ von 2004) diese Bezeichnung als Künstlernamen.   Dessen Bedeutung wird vielfältig diskutiert und interpretiert. Die Verwendung in dem Song "Theologians" legt nahe, dass es sich um einen biblischen Bezug handelt.  Es könnte sich um den „Heiligen Geist“ drehen oder mit einem zu erwartenden süßen Leben nach dem Tod zu tun haben. Der Wilco-Chef Jeff Tweedy deutete die Aussage selbst mehrfach. Einmal sprach er davon, dass es um eine wohltuende, die Seele wärmende, süße Erinnerung an einen Menschen, der gestorben ist, gehen würde.  Es könnte aber auch ein Gefühl von etwas Schönem, das sich schnell verflüchtigt, gemeint sein.  Egal wie man es dreht, „Cherry Ghost“ steht grundsätzlich für ein angenehmes, vielleicht spirituel

Verborgene Plattenschätze: The Teardrop Explodes - Wilder (1981)

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Mit "Wilder" stieg Julian Cope in die oberste Liga britischer Songwriter auf. Das Cover der Erstveröffentlichung (1981), übernommen von der Maxi-Single "Passionate Friend". Das Reissue-Cover (2000 + 2013), welches ursprünglich vorgesehen war. "Wilder" wird vollends von Julian Cope, dem Sänger, Multiinstrumentalisten, Komponisten und Gründer von The Teardrop Explodes aus Liverpool dominiert. War sein Einfluss als Frontmann der Gruppe mit dem grandiosen Namen ohnehin schon mächtig, so hat er beim zweiten Album beinahe sämtliche Zügel fest in der Hand. Alle Kompositionen inklusive der zum Großteil kryptischen Texte stammen aus Copes Feder und seine Vorliebe für den ausschweifend-enthusiastischen Pop von Scott Walker , den er im Herzen trägt, ist mehr als deutlich zu spüren. Die Lieder sind überdies tief in der Tradition der seriösen, leidenschaftlich-wehmütigen Pop- und der munteren, gut gelaunten Bubblegum-Perlen der Sechzigerjahre verwurzelt, denn in Julian