Kurz und bündig: XTC - English Settlement (1982)

XTC: Nie waren sie wertvoller als heute.



Ein Griff in die Schatzkammer brillanter Pop-Musik: Mit "English Settlement" bescheren uns die britischen Oberintellektuellen um Andy Partridge und Colin Moulding ein Ausnahmewerk an Präzision und Einfallsreichtum. Ein Füllhorn erlesener Melodien ergießt sich über die Hörerinnen und Hörer. XTC beherrschen ihr Metier, bei dem sie Pop und Kunst in eine schwindelig werden lassende Kompositionsvielfalt einbeziehen, perfekt: Die Songs wurden originell und effektvoll arrangiert. Tempowechsel werden dabei dezent vorgenommen, sodass nie der ästhetisch kribbelnde Art-Pop-Rahmen gesprengt wird.

Das Spektrum der Ausdrucksweise reicht von folkloristisch-leichtfüßigen Liedern ("Yacht Dance")

bis zu beschwingt-tanzbarem Material ("Senses Working Overtime"), 

Ohrwürmer mit Anspruch sind es alle. Es folgt Hit auf Hit.

Gewohnt intelligent sind auch die Texte. So zum Beispiel bei "Melt The Guns" mit der prägnanten Textzeile "Programmes of violence as entertainment brings the disease in your room." / "Gewaltprogramme als Unterhaltung bringen die (psychische) Krankheit ins Haus".

"English Settlement" ist ein Meisterwerk - keine Frage. Vielleicht waren XTC sogar die Beatles der 1980er-Jahre. Jedenfalls sind sie nie wertvoller als heute gewesen, weil ihre profunde, melodisch vertrackte Abenteuerlust in den immer seichter werdenden Pop-Charts schmerzlich vermisst wird.

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