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Es werden Posts vom Juni, 2025 angezeigt.

U.S. Girls - Scratch It (2025)

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"Scratch It" will die Pop-Welt erobern. Unter dem Namen U.S. Girls veröffentlicht Meghan Remy, die 1985 in Chicago geboren wurde, seit 2008 ihre Musik. Vorher spielte sie in einer Punkband und studierte an einer Kunsthochschule in Oregon. 2010 zog sie der Liebe wegen nach Kanada, wo heute in Toronto ihr Lebensmittelpunkt ist. Im Jahr 2024 bekam Meg Remy das Angebot, auf einem Festival in Hot Springs (Arkansas) aufzutreten. Zu diesem Zweck benötigte sie eine Begleit-Band, die ihr Freund Dillon Watson aus Nashville zusammenstellen sollte. Neben Watson an der Gitarre bestand diese Gruppe aus Jack Lawrence von The Raconteurs am Bass, Domo Donoho am Schlagzeug und Jo Schornikow und Tina Norwood an den Keyboards. Unglaublich, aber wahr: Der damals 83-jährige Session-Musiker Charlie McCoy, der schon für Elvis Presley , Bob Dylan und Roy Orbison gespielt hat, verstärkte das Team an der Mundharmonika. Das Konzert lief so gut, dass das eilig zusammengestellte Team den Schwung mit in...

Steve Harley & Cockney Rebel - The Best Years Of Our Lives (50th Anniversary Edition) (1975 / 2025)

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Eine umfangreiche Aufarbeitung des Steve Harley & Cockney Rebel-Klassikers. Es lag etwas in der Luft, im Jahr 1975. Der Duft der Veränderung. Im Underground brodelte es. Aus New York kamen Nachrichten von einem neuen wilden, primitiven Rock & Roll, der seine Wurzeln unter anderem im Club CBGBs hatte. In London rechneten ehrwürdige Musik-Magazine wie der New Musical Express oder der Melody Maker mit den etablierten Rockstars ab und nannten sie abwertend BOFs (Boring Old Farts / Langweilige alte Fürze). In den Charts kam dieser Aufruhr noch nicht an, aber in Insiderkreisen kursierten schon die aktuellen, heißen, aufrührerischen Veröffentlichungen und ließen sowohl die Kritiker als auch die interessierten Musikliebhaberinnen und -liebhaber aufhorchen und staunen, was alles an Innovationen möglich war. Es schien tatsächlich so, als würden die besten Jahre des Lebens grade vor uns liegen. Kurz vor dieser Umbruchs-Phase trat plötzlich Steve Harley in Erscheinung. Ein vermeintlich...

James McMurtry - The Black Dog & The Wandering Boy (2025)

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Americana-Sounds  wie aus dem Lehrbuch  und texanische Weltanschauungen. James McMurtry ist der Sohn von Larry McMurtry. Larry McMurtry ist ein Roman- und Drehbuchautor aus Texas, der sich in seinen Geschichten mit der Vergangenheit und Gegenwart des Westens der USA beschäftigt. Zu seinen bekanntesten Werken gehört "Weg in die Wildnis" (Originaltitel: "Lonesome Dove"), für das er 1985 den Pulitzer-Preis bekam. Sein Drehbuch zu "Brokeback Mountain" brachte ihm 2006 einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch ein. Im Jahr 1962 erblickte sein Sohn James das Licht der Welt, der 1987 am "New Folk Songwriter Contest" in San Antonio teilnahm und zu den sechs Gewinnern zählte. Anschließend ließ er John Mellencamp Demo-Aufnahmen von sich zukommen. Der zeigte sich begeistert und  koproduzierte James McMurtrys  Erstlingswerk " Too Long In The Wasteland " im Jahr 1989. Credit: Mary Keating Bruton "The Black Dog & The Wandering Boy"...

Pulp - More (2025)

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Mehr Pop-Luxus, mehr Hyper-Sensibilität, mehr Reife, mehr Pulp. Betrachten wir "More" doch einmal so, als wäre die Platte nicht von Pulp, einer der bedeutendsten Bands der Brit-Pop-Ära der 1990er Jahre, sondern von einer aktuellen Gruppe der alternativen Pop-Szene. Also so, als ginge es um ein frisches Erstlingswerk und nicht um ein Comeback nach 24 Jahren. Wie passen die elf neuen Pulp-Schöpfungen denn nun ins Zeitgeschehen und welche Qualität und Relevanz weisen sie auf? Credit: Tom Jackson   Saftig, blumig, clever und empathisch-dramatisch zugleich tritt das Eröffnungs-Stück "Spike Island" in Erscheinung. Die Band baut in den kraftvoll konstruierten Track luftig-leichte Momente ein, bleibt rhythmisch straff und ist melodisch anspruchsvoll. Beim Refrain steigert sich Jarvis Cocker in leidenschaftlich leidende Bereiche hinein. Das lässt  David Bowie im Jenseits vor Anerkennung mit der Zunge schnalzen. Denn es handelt sich bei "Spike Island" um einen ...

Nachruf: Brian Wilson war viel mehr als nur eine Surf-Pop-Ikone.

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Brian Wilson strebte sein Leben lang nach Harmonie. In seiner Musik hat er diesen Zustand erreicht, im wahren Leben war er oft nur eine Illusion. 1961 gründete Brian Wilson zusammen mit seinen Brüdern Dennis und Carl, seinem Cousin Mike Love und dem Freund Al Jardine The Beach Boys. Deren Surf- und Doo-Wop-Musik, die zumeist von Brian komponiert wurde, fing die Stimmung des Strandlebens der Jugend in Kalifornien, ihre Träume und Wünsche authentisch ein. Die Lieder handelten oft vom Wellenreiten, von Mädchen und Autos und regten zum Träumen oder Tanzen an. Murry, der Vater der Wilson-Brüder, führte das Management der Gruppe im wahrsten Sinne des Wortes mit harter Hand, denn er schreckte gegenüber seinen Kindern nicht vor körperlicher Gewalt zurück.  Brian erlangte dadurch auf einem Ohr Schwerhörigkeit. Als profitorientierter Geschäftsmann legte Murry Wilson Wert darauf, dass die Surf-Hit-Maschinerie immer am Laufen gehalten wurde. Deshalb hatte er keinerlei Verständnis dafür, dass B...

North Mississippi Allstars - Still Shakin' (2025)

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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Jim Dickinson ist eine Legende. Als Musiker und Produzent war er für etliche besondere, nachhaltig einschneidende Momente in der Pop-Geschichte verantwortlich: Er spielte auf wegweisenden Alben von Künstlern wie Ry Cooder (u.a. " Into The Purple Valley ", 1971 oder " Boomer`s Story ", 1972), The Rolling Stones (" Sticky Fingers ", 1971) oder Aretha Franklin (" Spirit In The Dark ", 1970) Keyboards und sorgte mit seinem herausstechend geerdetem Produktionsstil bei zum Beispiel " Third " (1978) von Big Star, " Pleased To Meet Me " (1987) von The Replacements oder " The Killer Inside Me " (1987) von Green On Red für verblüffende Gänsehautmomente.  Außerdem setzte er mit der Session-Band Dixie Flyers Maßstäbe hinsichtlich der urig-gefühlvollen Begleitung von Künstlern wie  Bettye LaVette , Delaney & Bonnie oder Jerry Jeff Walker . Mit  Mudboy & The Neutrons und als Mitglied...