Nachruf: Mark Lanegan ist am 22.02.2022 gestorben.

 

Zweifellos war Mark Lanegan einer der ausdrucksstärksten Rock-Sänger der Gegenwart. Als Kopf der Screaming Trees schrieb er Grunge-Geschichte. 
Mit seinen Solo-Platten gab er dem Folk eine ungeheure Tiefe und schneidende Schärfe, die vor Allem seinem stoischen, im Grunde genommen gewalttätigen Charakter zuzuordnen war, den er aber in Sanftmut und Lebensweisheit umwandeln konnte. 

Aufgrund seines kaputten Elternhauses geriet er schon früh in Drogen- und Alkoholabhängigkeit, die ihn psychisch unkontrollierbar machten. Es gab einige Personen aus seinem Umfeld in Seattle, die heftig Angst vor ihm hatten.

Dabei zeigten ihn seine ersten Arbeiten unter eigenem Namen als introvertierten, geläuterten Singer-Songwriter ("The Winding Sheet" (1990)

und "Whiskey For The Holy Ghost" (1994). 

Ab "Bubblegum" (2004) ließ Lanegan auch wieder lautere, wütende Töne zu. 

Mit zahlreichen Nebenprojekten wie als Gastsänger für Queens Of The Stone Age 

und von Mad Season, 

als Duett-Partner von Greg Dulli, 

Duke Garwood 

und Isobel Campbell 

bewies er darüber hinaus seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit.

Jetzt ist Mark Lanegan im Alter von nur 57 Jahren in seiner Wahlheimat Irland gestorben. Schon lange hatte er wahrscheinlich auf Grund seiner Süchte gesundheitliche Probleme. 2020 überlebte er eine Corona-Infektion nur knapp, im selben Jahr erschien auch sein letztes Album "Straight Songs Of Sorrow", wo er "Skeleton Tree" von Nick Cave coverte:


Mark Lanegan war ein ganz großer Musiker, dessen Intensität mit Nick Cave oder Tex Perkins zu vergleichen ist. Finde Frieden, Mark!

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