The Devil Makes Three – Redemption & Ruin (2016)
Der „O Brother, Where
Art Thou?“-Soundtrack und die Folgen: THE DEVIL MAKES THREE arbeiten als
Reaktion darauf erneut die Roots-Music-Geschichte der USA auf.
Der „O Brother, Where
Art Thou?“-Soundtrack aus dem Jahr 2000 hat in den USA für ein landesweites
Interesse an traditioneller Roots-Music geführt. Plötzlich war es angesagt,
Bluegrass, Cowboy-Swing, Vorkriegs-Blues, Folk und Jug-Band-Musik zu hören und
zu spielen. Auch für PETE BERNHARD (Gitarre), LUCIA TURINO (Kontrabass) und COOPER
McBEAN (Gitarre, Banjo) war dieser Streifen die Initialzündung dafür, sich den
Wurzeln des Americana-Sounds zu widmen.
Den Namen THE DEVIL MAKES THREE entnahm das Trio dem Text des Songs „Didn`t Leave Nobody But The Baby“, der für die „O Brother…“-Filmmusik von GILLIAN WELCH, EMMYLOU HARRIS und ALISON KRAUSS ohne instrumentale Begleitung eingesungen wurde.
„Drunken Hearted Man“
ist ein Song der Mississippi-Delta-Blues Legende ROBERT JOHNSON, der seine
Seele für seine Gitarrenkünste an den Teufel verkauft haben soll. Die Interpretation erfährt hier eine flotte,
ausgelassene Country-Färbung mit sich duellierenden Gitarren- und Banjo-Läufen.
Auf „King Bee“ von 1981, der letzten Veröffentlichung des
Chicago-Blues-Meisters MUDDY WATERS, ist das schwerfällige „Champagne And
Reefer“ enthalten. THE DEVIL MAKES THREE machen daraus einen tanzbaren,
hypnotischen Trance-Blues.
Gut gelaunter Country-
und Gospel-Swing ist bei Willie Nelsons „I Gotta Get Drunk“, „I’m Gonna Get
High“ von HUDSON WHITTAKER und „There’ll Be A Jubilee“ der SUNSET JUBILEE
SINGERS angesagt. Und auch der traditionelle Folk-Song „Down In The Valley“
bekommt ein bewegliches Country-Korsett verpasst.
„Chase The Feeling“ von KRIS
KRISTOFFERSON und „Waiting Around To Die“ aus der Feder von TOWNES VAN ZANDT
begegnen uns als dramatisch-dunkle Folk-Rocker und „I Am The Man Thomas“ ist
ein Bluegrass-Song der STANLEY BROTHERS, der hier naturgetreu und schwungvoll
wiedergegeben wird.
Aus der
schwerfällig-traurigen Ballade „Come On Up To The House“ von TOM WAITS wird ein
Mix aus Bar-Jazz, Gospel und Swing. Bittersüßen Country gibt es in der
Bearbeitung von CHARLIE MONROEs „What Would You Give (In Exchange For Your
Soul)“ zu hören und „Angel Of Death“ von HANK WILLIAMS erfährt eine würdevolle
Slow-Waltz-Bearbeitung.
Erstveröffentlichung dieser Rezension: Fanzine ROADTRACKS #49
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