Kathryn Williams - The Quickening (2010)

KATHRYN WILLIAMS ist im folkigen Singer/Songwriter-Umfeld längst keine Unbekannte mehr. Sie überraschte seit 1999 auf ihren bisherigen sieben Alben mit eindrucksvollen Melodieeinfällen und einfallsreichen Arrangements zwischen traditionellem Liedgut und freigeistiger, unabhängiger Folklore. 
The Quickening by Kathryn Williams: Amazon.co.uk: Music
Bei "The Quickening" zählt beim Opener 50 WHITE LINKS eine Männerstimme im Hintergrund die Straßenmarkierungen, die beim Fahren vorbeihuschen. Eine sehr eigenwillige, originelle Idee. Die helle, harmonische Stimme von Kathryn erfüllt die Erwartungen, die man an das Genre Folk-Music stellt. Aber sie erweitert das übliche Schema durchaus mit untypischen Zutaten, wie dem stimmungsvollen Einsatz von Vibra- und Marimbaphonen. 

Richtig spannend wird es, wenn dunkle Strömungen, wie cooles Late-Night-Jazz-Feeling, auf die ausgefeilten und schillernd instrumentierten Songs treffen. Dann mutiert die Folk-Elfe urplötzlich zur sinnlich hauchenden Sängerin, wie bei CREAM OF THE CROP und THERE ARE KEYS bewundert werden kann. 

In besonders inspirierten Momenten erinnert die Sängerin an eine Kreuzung aus SUZANNE VEGA und JUNE TABOR, hat aber genügend eigenes Profil, um nicht als Nachahmerin dazustehen. Sie nutzt ihre relativ gleichförmige Stimme als Stilmittel, bringt diese mit hypnotischer Wirkung ein und setzt eine vielschichtige, aber luftige Instrumentierung dagegen. Dadurch schafft sie Raum für kompositorische Freiheiten. 

Sie ist eine Sängerin mit großem Potential, die an sich arbeitet, um nicht gleichförmig zu sein, sondern überraschend zu bleiben. 

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