Scott H. Biram - The Dirty Old One Man Band (2005)

Ist schon ein harter Knochen, dieser Scott H. Biram aus Austin, Texas. Kaum einen Monat, nachdem er von einem Truck überrollt wurde, spielte er im Rollstuhl mit diversen Brüchen schon wieder live im Continental Club.

Ganz der Stoff, aus dem die Legenden und Helden der USA geformt sind. Aber Mr. Biram hat auf  "The Dirty Old One Man Band" mehr als nur eine außergewöhnliche körperliche Konstitution zu bieten.
The Dirty Old One Man Band - Biram, Scott H., Biram, Scott H ...
Sein rauer Vortrags-Stil zwischen Blues, Folk und Country weiß trotz limitierter Ausdrucksweise und fehlender Perfektion zu gefallen. Er schert sich einen Dreck um Konventionen und wenn er mal nicht den richtigen Ton trifft oder die Geschwindigkeit nicht halten kann, dann ist das eben so und wird nicht korrigiert. 

Authentizität, die Magie des Momentes ist alles, was zählt. Und damit man merkt, dass der Kerl auch ein weiches Herz hat, hat er mit „Sweet Thing" noch eine perfekt arrangierte und produzierte Ballade eingespielt, die selbst einem Gram Parsons gut zu Gesicht gestanden hätte. 
Manchmal übertreibt er allerdings seine eigenwilligen Mätzchen, indem er dem Hörer z.B. gefakte CB-Funk Konversationen als Pointe unterjubelt oder billig aufgenommene Live-Aufnahmen anbietet. Aber das gehört wohl zum Image und ist allemal sympathischer als jeglicher gecasteter an Massentauglichkeit angelegter Mainstream. 


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