Reverend Horton Heat - Laughin' And Cryin' With The Reverend Horton Heat (2009)

REVEREND HORTON HEAT sind ein Trio aus Texas, das vom Sänger und Gitarristen JIM HEATH angeführt wird. Sie sind als wilde Psychobilly-und Trash-Band in Zeiten des Grunge anfangs der 1990er Jahre groß geworden. Stilecht haben sie damals ihre ersten beiden CDs beim Sub Pop-Label aus Seattle veröffentlicht. Dort also, wo auch NIRVANA und PEARL JAM ihre Wurzeln hatten. 

Im Gegensatz zu ihren zügellosen frühen Veröffentlichungen wirkt LAUGHIN ' AND CRYIN WITH THE REVEREND HORTON HEAT recht abgeklärt.
Laughin' and Cryin' With the Rhh - the Reverend Horton Heat ...
Trotzdem kann die CD gefallen, weil die Band, wenn sie von der Leine gelassen wird, einfach Spaß macht und gute Laune verbreitet. Und Rockabilly-Titel wie OH GOD! DOESN' T WORK IN VEGAS,
RURAL POINT OF VIEW
oder RIVER RAN DRY
sowie der Speed-Country von DEATH METAL GUYS
gehen ordentlich ab. Auch wenn das Trio nicht mehr diesen anarchischen Bürgerschreck-Habitus von früher transportiert.

Aber auch mit einer flotten Polka (AIN 'T NO SAGUARO IN TEXAS),
die ältere Musikliebhaber an das SIR DOUGLAS QUINTETT (remember MENDOCINO) erinnern wird, können die Musiker punkten. REVEREND HORTON HEAT bieten ein abwechslungsreiches Potpourri an geschichtsträchtigen Sounds an, die sich anhören, als wären sie grade von ihnen erfunden worden. 

So warten sie zum Beispiel noch mit Western Swing auf (DRINKIN' AND SMOKIN' CIGARETTES 
und CRAZY EX BOYFRIEND),
oder baden als Crooner in Weltschmerz (AW, THE HUMANITY).
Außerdem spielen sie nicht ganz ernst gemeinten Texas-Country (THERE`S A LITTLE BIT OF EVERYTHING IN TEXAS)
oder laden bei einem Surf-Instrumental zum SPACEWALK ein.

Der ehemalige jugendliche Überschwang ist auf diesem Werk überwiegend gereiftem, traditionsbewusstem Material gewichen. Die Spielfreude ist dabei aber nicht abhanden gekommen. Deshalb ist die Musik für Roots-Rock-Freunde trotzdem interessant.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Waiting For Louise - Rain Meditation

Jahresbestenliste 2023

Lesestoff: Pop steht Kopf