Songs to the Siren - A tribute to the music of Tim Buckley (2007)

Rechtzeitig zum 60. Geburtstag von Tim Buckley bringt die Combo SONGS TO THE SIREN eine Hommage an den großen Künstler raus. Es sind zwar nur 5 Songs, die hier gecovert werden, aber das tolle ist, dass dies erst ein Vorgeschmack auf eine full-time-CD ist, die im kommenden Winter produziert wird. 

An das Werk von Tim Buckley haben sich bislang nicht viele Musiker getraut. Am bekanntesten sind die gelungenen Zusammenstellungen „Sing a song for you" mit u.a. Mark Lanegan, The Czars und Mike Johnson sowie „Dream Brother: The Songs of Tim + Jeff Buckley" mit u.a. Sufjan Stevens und Tunng. 

Auch SONGS TO THE SIREN finden ihren speziellen Zugang zum Tim Buckley-Repertoire. Sie begehen nicht den Fehler, Tim Buckley nachahmen zu wollen, was alleine aufgrund dessen markanter, einzigartiger, äußerst modulationsfähiger Stimme wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt wäre. Sie beschränken sich darauf, das Gefühl, das mit den Buckley-Songs verbunden ist, zu transportieren.

Michael Mann (auch Sänger und Gitarrist der großartigen Cover-Band WAITING FOR LOUISE) intoniert die Lieder mit der nötigen Hingabe, aber er bleibt dabei seinem eigenen Gesangsstil treu. Leadgitarrist Frank Preuß muss die Gitarrenarbeit von Lee Underwood total verinnerlicht haben, denn seine Ausdrucksweise hat die gleiche Brillanz wie die des ehemaligen Buckley-Sideman. Das Rhythmus-Duo Peer Sitter (Bass) und Mathias Schüller (Drums) begleiten unauffällig und effektiv. 
Die CD beginnt mit 2 Songs aus Buckleys unterschätztem "Blue Afternoon"-Album von 1969: „Chase the blues away" fängt folkig an, bekommt dann aber durch den Einsatz von glockenheller elektrischer Gitarre, erdigem Bass und federndem Schlagzeug ein jazziges Fundament. Das Lied endet relativ abrupt und „I must have been blind" nimmt den eben gesponnenen wieder Faden auf. Die Musiker spielen Folk-Jazz auf höchstem Niveau: Tim Buckley verbunden, aber auch um eine persönliche Note bemüht. 

Jetzt geht es zurück ins Jahr 1967: für das Album „Goodbye and Hello" nahm Tim Buckley „Once I was" und „Morning Glory" auf. Außerdem schrieb er das Stück „Song to the Siren", dass erst 1970 auf „Starsailor" veröffentlicht wurde. Alle 3 Stücke werden vom Quartett stilsicher, professionell und mit viel Sinn für bedeutende Details dargeboten. Das macht Lust auf mehr. 

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