Emma Pollock - In Search Of Harperfield (2015)
EMMA POLLOCK hat die Stimmfarbe von DUSTY SPRINGFIELD. Die schottische Sängerin, Gitarristin und Komponistin wirkt dadurch wie eine Mischung aus Show-Diva, lasziver Dame und jugendlicher Verführerin. „Cannot Keep A Secret“ verbindet in einem überschwänglichen Liebeslied einen frischen, aufsässigen Pop-Ansatz mit einem kreativen, freigeistigen Kompositionsstil, wie ihn auch FEIST pflegt.
„Don`t Make
Me Wait“ ist eine Alternative für alle, denen ADELE zu aufgeblasen und dominant
ist. Hier steht der Song und nicht die Stimme im Vordergrund. Emma stellt ihren
sympathischen Gesang nämlich in den Dienst der gepflegten Unterhaltung. So wie auch
bei „Alabaster“, wo sie zwischen umschmeichelnd und autoritär variiert. Zurückhaltend
führt die Sängerin durch die kammermusikalischen Balladen „Clemency“ und „Intermission“.
Treibend rockend geht es zunächst bei „Parks And Recreation“ zu. Das Tempo wird
im Verlauf gewechselt und Pausen sowie Dynamikabstufungen sorgen für Spannung. Der
Song bezieht sich inhaltlich auf Jugenderlebnisse. Darauf verweist auch der
Titel des Albums, der an das Haus der Eltern von Emma erinnert.
Die Abwechslung
bei den Arrangements steht im Vordergrund der Lieder. Bei „Vacant Stare“
treffen Vibraphon-Klänge auf ruppige Gitarren, die von einer Pop-Melodie mit
mildem Gesang im Zaum gehalten werden. Die Coolness der PRETENDERS trifft bei „In
The Company Of The Damned“ auf den unschuldigen Pop des Mädchen-Duos BOY. „Dark
Skies“ und „Old Ghosts“ haben dunkle Zwischentöne, überlassen der Melancholie
aber nicht die Oberhand. Moderner Folk-Rock wird bei „Monster In The Pack“
geboten. Die unkonventionelle Herangehensweise lässt dabei an LAURA MARLING
denken.
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