The Fleshtones – The Band Drinks For Free (2016)

THE FLESHTONES sind inzwischen eine Garagen-Rock-Institution. Schon 1976 spielten sie am Anfang ihrer Karriere im legendären New Yorker Punk- und Avantgarde-Club CBGB`s, in dem unter anderem auch BLONDIE, THE RAMONES, TELEVISION und die TALKING HEADS auftraten. In den frühen 1980er Jahren machten sie in Kennerkreisen Furore mit euphorisch-überschäumenden Alben wie „Roman Gods“ (1982) und „Hexbreaker“ (1983). 

Berühmt-berüchtigt wurden sie dann aufgrund ihrer wilden, ausgelassenen Konzerte und ihres exzessiven Lebenswandels, der Saxophonist GORDON SPAETH und Gitarrist KEITH STRENG in die Drogensucht führte. Aber die Band gibt es immer noch. Die Sucht nach Rock & Roll war stärker als alle Betäubungsmittel. Ihr Beat-beladener, aus wenigen Akkorden bestehender, Gitarren-dominierter Rhythm & Blues ist nämlich hoch infektiös und wer einmal von diesem von der Band selbst „Super Rock“ genannten Sound befallen ist, bleibt lebenslang ein Fan.

 

Nun liegt mit „The Band Drinks For Free“ eine Werkschau mit frischen Songs vor, die manchmal die Vitalität der erwähnten Frühwerke heraufbeschwören. Bei „Love Like A Man“ haben die New Yorker aus der TEN YEARS AFTER-Nummer einen Slow-Dance-Party Opener gemacht und „Love My Lover" verbindet TOM PETTY-Roots-Rock mit Soul-Groove. Für „Rick Wakeman`s Cape“ wird die Farfisa-Orgel im Stil des SIR DOUGLAS QUINTETT bedient. Es herrscht also beschwingte Tex-Mex-Stimmung. „Suburban Roulette“

und „Too Many Memories“ generieren aus Garagenrock und Power-Pop Tanzbodenfüller und „Respect Our Love“ ist eine kraftvolle Soul-Ballade. „The Gasser“, „Stupid Ol`Sun“ und „How To Make A Day“ haben eine ordentliche Portion Pop abbekommen und „The Sinner“ ist ein abgeklärter Slow-Blues. Schließlich gibt es mit „Living Today“ und „Before I Go“ den bewährten, patentierten Party-R&B-Sound zu hören, für den die Gruppe von ihren Fans geliebt wird. 

„The Band Drinks For Free“ ist eine abwechslungsreiche FLESHTONES-Scheibe geworden, die beweist, dass die Gruppe noch beherzt rocken kann. Als Fan wünscht man sich jedoch mal wieder ein Album, das ausschließlich turbulente Rock & Roll-Kracher enthält. Pop-Songs können andere Formationen besser realisieren, aber mit dem „Super Rock“ haben die FLESHTONES einen speziellen Ausdruck entwickelt, mit dem sie einzigartig sind.