Joey Dosik - Inside Voice (2018)
Mit Marvin Gaye im Herzen präsentiert Joey Dosik ein elegantes
Soul-Gospel-Gemisch.
Joey Dosik aus Los Angeles schmachtet wie der große Marvin Gaye und bringt
mit „Inside Voice“ nach einer EP sein erstes Album mit 13 Tracks raus. Gekrönt
werden die Songs von einer unverfälschten Stimme, die aus einer reinen,
unschuldigen Seele zu strömen scheint. In hohen Tönen lässt Joey gleich zu
Beginn seine „Inside Voice“ jubilieren. Perlende, flirrende und bedächtige Töne
schaffen sich ergänzende Bestandteile, die den Track zu einem
romantisch-eleganten Soft-Soul aufblühen lassen. „Get It Right“ könnte einen
Marvin Gaye-Gedächtnis-Preis gewinnen. Selbst die Handclaps und
Background-Gesänge wurden den Arbeiten des Tamla Motown-Superstars
nachempfunden.
Bei der Bill Withers-Cover-Version „Stories“ regieren die Stimmen. Dosik steht einer Gesangs-Gruppe vor, die eine spirituell inspirierte Pop-Gospel-Darbietung zeigt. Der mild gestimmte Soul-Pop „Take Mine“ vermag aufgrund seiner unverbindlichen Art nicht zu überzeugen und das kurze Instrumentalstück „Down The Middle (VHS Interlude)“ ist auch nur ein Lücken füllendes Fragment. Genau wie „Inside Voice (Reprise)“.
Für „Past The Point“
zieht der Sänger dann alle Register, um als gefühlvoller Interpret zu
überzeugen. Er schmeichelt, gurrt und seufzt, was das Zeug hält.
Bei der Ballade „Grandma Song“ gibt es eine innige Zwiesprache zwischen
Piano und Stimme. In Coco O. hat der Retro-Soul-Musiker seine Tammi Terrell
gefunden. Genau wie Marvin Gaye mit seiner Partnerin rhythmischen Motown-Soul
produzierte, versucht jetzt auch Joey bei „Don`t Want It To Be Over“ mit solch
einem Sound zu punkten. „Emergency Landing“ ist der innigste, ergreifendste und
raffinierteste Song der Platte. Das ist kunstvoller Pop, wie er auch auf Elvis
Costellos „Imperial Bedroom“ (1982) zu hören ist. Leichter, lockerer Soft-Rock
mit Gospel-Background-Gesang wird für „In Heaven“ zubereitet. „One More Time“
ist nur ein kurzes Zwischenspiel, das noch einmal den Geist von Marvin Gaye
heraufbeschwört. Der zarte Schmelz von Smokey Robinson hat zum Abschluss bei
der Soul-Ballade „Game Winner (Stadium Version)“ Pate gestanden.
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