Worry Dolls - Go Get Gone (2016)
Die beiden Frauen der WORRY DOLLS
unterbreiten ein harmonisches, aber trotzdem abwechslungsreiches Programm, das
unbedingt auf kleine Bühnen gehört, damit die berührende Intimität optimal transportiert werden kann.
Die WORRY
DOLLS sind ZOE NICOL und ROSIE JONES, die sich in Liverpool trafen, als sie
grade mal 18 Jahre alt waren. Die Damen stellten fest, dass sie sich
gegenseitig an ihrem Gesang aufrichten konnten. Als Duett harmonieren sie
prächtig miteinander, suchen gegenseitigen Schutz und finden Kraft. So können
sie auch gegen einen heftigeren, lauten Instrumenteneinsatz bestehen. Ansonsten
solidarisieren sich mit jeder Art von Intimität, Verletzlichkeit und
Nachdenklichkeit. Die Ladies kamen durch den Soundtrack von O BROTHER, WHERE ART
THOU? zu ihrer jetzigen Bestimmung und entsprechend nah am Bluegrass, Folk und
Country ist ihre Vortragsweise angesiedelt. Deshalb war es auch logisch, dass
sie GO GET GONE in Nashville aufnahmen.
„Endless Road“ klingt unschuldig und sehnsüchtig zugleich. „Train`s Leaving“ feiert das Unterwegs sein mit Aufbruchstimmung im ROADTRACKS-Sinn. Der Walzer „Miss You Already“ klingt wie ein Outtake aus dem 1930er Country-Repertoire der CARTER FAMILY und „Don`t Waste Your Heart On Me“ transportiert diesen düsteren, mysteriösen und staubigen Charme, der im O BROTHER…-Film eine tragende Rolle spielt.
„She Don`t Live Here“ ist eine Piano-Ballade mit verwehten Steel-Guitar-Einschüben, die auch auf RUMOURS von FLEETWOOD MAC eine gute Figur gemacht hätte. Bei „Bless Your Heart“ geht es verhältnismäßig druckvoll und herausfordernd zur Sache und „Light Oh Light“ verbreitet Zuversicht. Beim dunkel-intensiven Folk von „Passport“ bestimmt auch das Banjo den Rhythmus und die Geige bekommt Freiraum, um sich freigeistig und progressiv zu äußern. Mit „Things Always Work Out“ wird es sentimental, bevor „Someday Soon“ ein zunächst elegisches und später Roots-rockiges Ende einläutet.
Die WORRY DOLLS betören mit eng verbundener Harmonie, die sie zur Untermalung von traditionell ausgelegten Country- und Folk-Titeln einsetzen, die aber auch im Pop- und Roots-Rock-Gewand überzeugend eingesetzt wird.
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