Jay Ottaway - Carry On (2014)
Es ist schwierig, eine individuelle Nische zwischen modernem
Country-Rock und dem hemdsärmeligen, zupackenden Sound eines engagierten BRUCE
SPRINGSTEEN zu finden. JAY OTTAWAY fühlt sich hörbar in beiden Lagern wohl und
pendelt deshalb zwischen mehr oder weniger romantisch-gefühligen Balladen und
muskulösen, mainstream-rockigen Songs. So hört man Country-Rock, der auch von
Tom PETTY stammen könnte (ALL RIGHT NOW) oder die Variante, die für das
Trucker-Radio massenkompatibel aufbereitet wurde (WALKING NEXT TO ME).
Ein ROLLING
STONES-Riff trifft bei RINGING THROUGH MY HEAD
auf ein Saxophon, das soundtechnisch bei der E-STREET BAND ausgeliehen
wurde. Noch mehr SPRINGSTEEN-Feeling bietet dann noch DEEP FREEZE. Wenn es mal ruhiger und nachdenklicher wird,
schafft Jay nicht immer den Spagat zwischen Schmalz und ehrlichen, tiefen
Gefühlen. Auf der Haben-Seite sind dabei die berührenden Balladen SALLY AND I,
WHAT ABOUT YOU, EVEN MOSES IS CRYING und MAN DOWN zu verbuchen. Durchgefallen
sind BLESSING IN DISGUISE, OLD WORLD WINE und REASON IN THE NOISE, weil sie zu
wenig Substanz besitzen.
Was aber den Songs positiv zu Gute kommt, ist die
phantastische Steel-Guitar von JIM HOKE. Ein echtes Highlight in diesem insgesamt
eher durchwachsenen Country-Rock & Pop-Album.
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