Singers & Players - War Of Words LP + War Of Version EP (2015)

Bim Sherman hatte eine der lieblichsten, einfühlsamsten und suggestivsten Stimmen im Reggae. Der Ausnahmesänger ist das Aushängeschild der ersten LP des All-Star-Projektes Singers & Players. Zu den Mitgliedern dieser Debut-LP von 1981 zählen außerdem der DJ und Sänger Prince Far I, Gitarrist Keith Levene von P.I.L. und Sängerin Ari Up von den Slits. In Szene gesetzt wurde das Werk von Adrian Sherwood, dem umtriebigen Innovator und Produzenten des Dub-Reggae.

Es gibt grundsätzlich zwei Ausprägungen des Dub-Reggae auf dieser Platte zu hören. Sherwood ist bekannt für seine experimentellen Arrangements, die auch vor langen Trance- und spacigen Echo-Passagen nicht zurück schrecken. Hypnotisch-repetitive Klänge sorgen dann für eine weltabgewandte Stimmung, bei der Normen außer Kraft gesetzt werden. Bei diesen technisch geprägten Stücken mit massivem Einsatz von Hall, Echo und Effekten kommen Shermans Gesangsqualitäten nicht richtig zur Geltung. 

Diese Tracks haben oft keinen durchgängigen Flow, auf dem Bim seine betörende Stimme gleiten lassen kann. Bei den eher dem Roots-Reggae zugewandten, melodischeren Dub-Nummern kann der Jamaikaner seine Stärken ausspielen. Wer Bim allerdings in Hochform erleben möchte, sollte sich zunächst spätere Singers & Players-Alben wie „Revenge Of The Underdog“ (1997) oder gleich seine Solo-Werke wie „Miracle“ oder dessen Re-Mix „It Must Be A Dream“ (1997) zulegen. 

Im Zuge der Wiederveröffentlichung der „War Of Words LP“ gibt es auch die „War Of Version EP“ mit Remixen von LP Tracks („Devious Dub“, „Bad Man Dub“) sowie 2 neuen Dub-Trips wieder zu haben. Wer sich für rauschhaften, innovativen Dub-Reggae interessiert, sollte sich diese Aufnahmen anhören, weil sie vor Ideen überquellen. Für den ungeübten Hörer sind sie manchmal allerdings schwer zu verdauen.