Adam Donen – Vampires (2012)

Nein, ADAM DONEN`s VAMPIRES ist nicht der Soundtrack zum nächsten TWILIGHT Film. Der in London lebende und in Südafrika geborene Komponist, Poet und Schauspieler legt mit seiner zweiten CD ein ambitioniertes Werk mit kunstvollem Pop vor. Schon die Untermalung der Songs zeigt, dass ADAM DONEN an einer Verbindung von sogenannter ernster Musik mit Unterhaltungsmusik arbeitet. Neben Kontrabass und Streichquartett ist es besonders der Opernsopran von Sophie Juncker, der den Kompositionen eine ungewöhnliche Ausrichtung verleiht.
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Klingt DONEN`s Lead-Gesang nach klassischem Singer-Songwriter in LEONARD COHEN-Nähe, so sorgt die Opernsängerin für eine Kollision mit einer anderen Welt. Das kann man anregend, erstaunlich, mutig oder befremdlich finden, es ist zumindest nicht alltäglich, solch ein Experiment einzugehen. Und es ist unterm Strich unterhaltsam, weil der Opernstar nicht die Oberhand bekommt, sondern schmückendes Beiwerk bleibt. So wie bei SOPHIA, dem heimlichen Hit des Albums. Gleich an den Anfang gesetzt, versetzt es den Hörer in Erstaunen und lässt nach Vergleichen ringen. Da fällt mir z.B. der fast vergessene englische Songwriter PAUL ROLAND ein, der sein Repertoire auch durch barocke, kammermusikalische Zutaten zu einem belebenden Mix verfeinerte.
Bei allem Anspruch ist VAMPIRES aber selten verkrampft, sondern balanciert Kunst und Unterhaltung gut aus. Das Titelstück ist allerdings mit über 8 Minuten etwas zu lang geraten, da hier der Erzählcharakter zu Lasten des Spannungsbogens geht.

Aber trotz dieser Abzüge in der B-Note ist es schön, eine Produktion zu hören, die von gängigen Mustern abweicht, aber trotzdem nicht übertrieben intellektuell wirkt. Daumen hoch für einen eigenständigen, mutigen Liedschreiber mit Visionen. 

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