The Grave Brothers vs. Adios Pantalones - Clash Of The Primitives (2013)
Diese Split-CD präsentiert THE GRAVE BROTHERS und ADIOS PANTALONES aus Belgien mit jeweils 6 Songs.
Nach eigenem bekunden sind die GRAVE BROTHERS eine Country/Punk/Psychobilly/Bluegrass-Band. Eine treffende Beschreibung, denn alle diese Elemente kommen in ihrer Musik wechselweise vor. Ergänzen kann man noch eine gewisse Schwäche für ENNIO MORRICONE-Soundtracks. Die Band nutzt die Ausgelassenheit des Bluegrass, um den Stücken einen erdigen Bezug zu verleihen. Das Banjo wird dabei häufig als ein Lead-Instrument eingesetzt und sorgt für vergnügliches Fußwippen. Die Präsentation beginnt mit GOAT SKIN CLOGS, einem munteren Instrumentaltitel mit lebhaftem, führenden Banjo und anregend-melodischer E-Gitarrenbegleitung.
Es folgt WAY UP HIGH/DOWN BELOW. Hier ist die Band noch schneller unterwegs. Sie stellen eine Verbindung von Punk und Bluegrass her, früher hieß das mal COWPUNK. Der Lead-Gesang klingt gehetzt und wird noch durch einen aufgepeitschten Chor-Gesang im Refrain zusätzlich angestachelt. ARE YOU DRINKING WITH ME JESUS täuscht zunächst einen erzählerischen Country-Folk-Song vor, wird dann aber zum ausgelassenen Sauflied mit gröhlendem Chor-Gesang. Den locker galoppierenden BLACK SUNDAY SHUFFLE kann man sich gut im Repertoire der deutschen Vorzeige-Cowboys BOSS HOSS vorstellen und RUM DRINKERS & HELL RAISERS bewegt sich zwischen high-speed Country-Rockabilly und ländlich entspannten Rhythmen hin und her.
Zum Abschluss drehen sie mit NEW GO noch mal richtig auf. Der Gesang überschlägt sich beinahe und das Tempo befindet sich am oberen Limit. Dann kommt ein kurzer Verschnaufer, bei dem nur noch das Banjo den Song weiter treibt. Danach nimmt die E-Gitarre wieder Fahrt auf und der Höllentrip beginnt von vorne. So könnte es sich angehört haben, wenn die RAMONES Country adaptiert hätten.
Die drei
Typen von ADIOS PANTALONES bedienen mit ihrem kompromisslosen, aber ausrechenbarem
Psychobilly genau das Klischee, dass man von solch einer Ausrichtung erwarten
darf: Vorwärtstreibender, energischer Rhythmus mit dreckig, brüchigem Gesang.
Pogo-Billy sag ich jetzt mal dazu.
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